Wie Steffen Vogel aus Mergelstetten von Ralph Siegel den musikalischen Ritterschlag erhielt

Den Ritterschlag überreichte ihm kein Geringerer als Ralph Siegel: „Der muss mit“, urteilte der Großmeister des Grand Prix vor nicht allzu langer Zeit. Der, das ist der gebürtige Heidenheimer Steffen Vogel. Seit einigen Jahren nennt er Füssen sein Zuhause und die Kunst des Beleuchtens am Festspielhaus Neuschwanstein sein Metier. Seiner Heimat Mergelstetten hat Vogel jedoch keinesfalls den Rücken gekehrt – im Dezember bringt er dort bereits zum zweiten Mal die Benefizgala „Musical – Daheim“ auf die Bühne. Ralph Siegels Ritterschlag wird dort wohl ebenfalls zu spüren sein. Doch dazu später mehr.

Zunächst – wie es am Anfang zumeist der Fall ist – stand da eine Idee. Steffen Vogels Idee war es, ebenjene Benefizgala in der evangelischen Kirche in Mergelstetten stattfinden zu lassen. Erstmals ist das im Dezember vergangenen Jahres geschehen. Damit das überhaupt möglich sein konnte, gründete Vogel eigens die Firma S. V.-Entertainment. „Der Grundgedanke war, damit erst einmal dieses Konzert abzuwickeln“, erzählt Vogel. Das übergeordnete Ziel, wenn man so will, sei jedoch stets gewesen, daraus eine eigene Marke entstehen zu lassen.

Musicals von Ralph Siegel am Festspielhaus Neuschwanstein

Und? Ist das geglückt? „Es hat sich tatsächlich so entwickelt, wie ich es mir heimlich erhofft habe“, freut sich Steffen Vogel. Diese Marke umfasst Vogel als Sänger, Schauspieler, Moderator und natürlich als Lichtdesigner. Erste Eindrücke in diesen Beruf erhielt er im Naturtheater Heidenheim, ehe Vogel sich in Füssen ganz dem Lichtbild verschrieb. Womit wir wieder bei Ralph Siegel wären.

Neben unzähliger Eurovision-Beiträge stammen aus Siegels Feder unter anderem die Musicals „Zeppelin“ sowie „Ein bisschen Frieden“. Beide wurden am Festspielhaus Neuschwanstein uraufgeführt. Und beide wurden von Steffen Vogel buchstäblich ins richtige Licht gerückt. Direkt neben ihm sitzend: Ralph Siegel, der von Vogels Arbeit so beeindruckt war, dass er darauf bestand, die Talente des Lichtdesigners auch bei der Münchner Inszenierung von „Ein bisschen Frieden“ in Anspruch zu nehmen. „Wenn eine so große Persönlichkeit wie Ralph Siegel zufrieden mit meiner Arbeit ist, ist das natürlich ein großes Lob“, berichtet Steffen Vogel. Ein Ritterschlag eben.

Neben diesem 40-Stunden-Job lässt es sich der Exil-Heidenheimer dennoch nicht nehmen, weitere künstlerische Gefilde aufzusuchen. Für das Naturtheater hat er das Lichtdesign der beiden Sommerproduktionen „Annie“ und „Der Räuber Hotzenplotz“ in Angriff genommen. Bereits zum zweiten Mal übernahm Vogel die Moderation für das Neujahrskonzert des Kreisjugendorchesters in Herbrechtingen. Und gesanglich wird er diesen Herbst beim Chorkonzert der „Happy Voices“ unter dem Motto „100 Jahre Disney“ sowohl in der Giengener Schranne als auch in der Heidenheimer Michaelskirche auftreten.

„Mit meiner Firma wollte ich mich ausprobieren, meine Grenzen suchen und testen, wie viel ich stemmen kann“, so Vogel. Inzwischen habe er dadurch ein Gespür für Menschen, Partner und Kunden entwickelt, gelernt, wie man Verhandlungen führe, und festgestellt, dass zündende Ideen manchmal erst um 4 Uhr morgens kommen. Ohne Unterstützung aus dem Familien- und Freundeskreis sei dies natürlich nicht möglich. Diese Unterstützung erhält Vogel mittlerweile auch aus Mergelstetten selbst.

Musical-Hits in der evangelischen Kirche in Mergelstetten

„Letztes Jahr musste ich das Sponsoring für die Benefizgala noch ganz alleine organisieren.“ Nun erfährt Vogel Unterstützung von Sim, dem Verein der Selbstständigen in Mergelstetten. Und noch etwas ist anders: Stand „Musical – Daheim“ 2023 noch im Zeichen der Balladen, soll das Musicalkonzert dieses Jahr „etwas flotter“ werden. Neben Musical-Gassenhauern, Disney-Hits und womöglich einigen Udo-Jürgens-Liedern will Steffen Vogel auch Songs aus Füssen mitbringen. Vielleicht sogar welche aus der Siegelschen Feder.