Opernfestspiele Heidenheim

Wie und wann das Wetter den Heidenheimer Opernsommer beeinflusst

Rittersaal oder Festspielhaus, im Freien oder im Saale? In der nun beginnenden heißen Phase der Heidenheimer Opernfestspiele spielt auch die meteorologische Komponente eine gewichtige Rolle.

Heute reden wir übers Wetter. Denn in Heidenheim beginnt nun die ganz heiße Phase der Opernfestspiele. Da kommt man am Wetter nicht vorbei. Das war so, und das bleibt so, auch wenn der Ausweichort Festspielhaus dem Thema seit bald fünfzehn Jahren den ganz großen Schrecken und viel von der einst damit einhergehenden Aufregung genommen hat.

Dennoch: Man denke nur an die Spielzeit 2017, als von beinahe nichts anderem als vom Wetter die Rede war, weil erst die letzte von acht Vorstellungen von Richard Wagners „Holländer“ im Freien und nicht im Saale stattfand. Und was das Wetter dieses Jahr bisher für uns bereitgehalten hat, war weder besonders schön noch etwas, auf das man sich hätte verlassen können. Die Aussichten kurz vor der Premiere von „Madama Butterfly“ am Donnerstag, 4. Juli, sind entsprechend ebenfalls nicht unbedingt rosig.

Drinnen, draußen

Doch da man es sich bekanntlich nicht aussuchen kann, ist es umso wichtiger, übers Wetter zu reden. Jedenfalls ist es für Festspielgänger wichtig, informiert zu sein. Und nicht zuletzt deshalb häufen sich um diese Zeit die Fragen an uns, wie das denn noch mal ganz genau sei mit den Regularien rund ums Heidenheimer Opernwetter.

Nach wie vor gilt: Ist das Wetter schön, gibt’s die Oper oder das Konzert bei Sonne, Mond und Sternen unter freiem Himmel im Rittersaal auf Schloss Hellenstein. Und ist das Wetter schlecht, wird im Festspielhaus gespielt.

Das Wettertelefon

Nun tritt aber in unseren Breiten alles andere als selten auch der Fall ein, dass das Wetter sich eher zweifelhaft gestaltet. Und da fängt’s dann auch bei den Opernfestspielen an, richtig interessant zu werden. Die Frage aller Fragen in Zweifelsfällen lautet: Wo wird gespielt?

Und die unumstößliche Antwort darauf wird an allen Vorstellungstagen zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn gegeben. Wer also eine Oper oder ein Konzert gebucht hat, kann sich ab 18 Uhr übers Wettertelefon der Opernfestspiele (unter Tel. 07321.327-4220) darüber informieren, wo denn nun gespielt wird.

Die Wetterfahne

Musikfreunde mit freier Sicht aufs Schloss hingegen können mit bloßem Auge erkennen, zu welchem Veranstaltungsort sie aufbrechen müssen, denn: Weht auf dem Rittersaal-Turm auch nach 18 Uhr noch die Wetterfahne der Opernfestspiele, wird die Vorstellung im Rittersaal stattfinden. Ist die Flagge weg, lautet die Parole „Festspielhaus“.

Wobei die Wetterentscheidung nicht Pi mal Daumen oder vom Frosch im Einmachglas, sondern nach bestem Wissen und Gewissen getroffen wird: von Oliver von Fürich, dem Leiter des Festspielbetriebs. Fürich steht in Kontakt mit der Stuttgarter Dependance des Deutschen Wetterdienstes, wo der Meteorologe vom Dienst mögliche Regen- oder Gewitterfronten auf dem Radarschirm beobachtet und einschätzt, ob diese in der Zeit von 20 bis 23 Uhr über Heidenheim ziehen oder auch nicht.

Die Nachttemperatur

Der bei Publikum und Festspielern zweitunbeliebteste Wetterfall aber tritt ein, wenn es zwar trocken ist, gleichzeitig aber die Temperaturen bereits am frühen Abend so niedrig sind, dass es unter freiem Himmel im Rittersaal für alle Beteiligten eher ungemütlich werden könnte. In solchen Fällen lautet die Frage an Stuttgart: Wie hoch – oder niedrig – wird um 22.30 Uhr die Lufttemperatur im Rittersaal zu Heidenheim voraussichtlich sein? Lautet die Vorhersage „unter 17 Grad Celsius“, wird die Vorstellung von vornherein ins Festspielhaus verlegt. So fordert es übrigens der Vertrag mit dem Festspielorchester, den Stuttgarter Philharmonikern, die ab einer gewissen Temperatur nämlich unter anderem um ihre nicht eben billigen Instrumente fürchten müssen.

Und der unbeliebteste Wetterfall? Der sähe so aus, dass warm und trocken angesagt war, aber völlig unerwartet doch Regen über den Rittersaal zöge. Nun würde die Vorstellung unterbrochen, bei nicht nachlassendem Regen allerdings dann abgebrochen. In diesem Falle besteht, wie bei Freilichtaufführungen allgemein üblich, kein Ersatzanspruch.

Kurzfristig sind noch Premierenkarten zu haben

Eintrittskarten für alle Opernvorstellungen, Konzerte und weitere Veranstaltungen der Opernfestspiele sind im Vorverkauf im Pressehaus in Heidenheim erhältlich. Detaillierte Informationen zum Programm sind im Internet auf der Homepage des Festivals unter www.opernfestspiele.de zu finden. Sollten Vorstellungen wegen schlechten Wetters im Festspielhaus stattfinden, sind dort an der Abendkasse jeweils noch 80 Schlechtwetterkarten erhältlich. Kurzfristig sind im Vorverkauf übrigens auch wieder Karten für die Premiere von „Madama Butterfly“ am Donnerstag zu haben, nachdem einige reservierte Billetts zurückgegeben wurden.

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