Analyse der Statistik

Bevölkerungswachstum im Landkreis Heidenheim durch Zuzug aus dem Ausland

Das Bevölkerungswachstum im Landkreis Heidenheim kommt nur durch den Zuzug aus dem Ausland zustande. Wie viele Menschen derzeit in den Kommunen leben und wie viele von ihnen keinen deutschen Pass haben.

Im Landkreis Heidenheim gibt es seit etlichen Jahren ein beständiges Bevölkerungswachstum. Ende Dezember 2023 lebten in den Kommunen des Landkreises 135.470 Menschen, 435 mehr als ein Jahr zuvor. Doch zwischen Ende September und Ende Dezember vergangenen Jahres ist die Zahl der Landkreisbewohner leicht zurückgegangen, und zwar um 191 von 135.661 auf 135.470.

Der Einwohnerzuwachs der vergangenen Jahre ist weniger darauf zurückzuführen, dass mehr Kinder geboren werden und weniger Menschen sterben. Rein rechnerisch ist er ausschließlich durch Zuzug zu erklären, in den meisten Fällen aus dem Ausland. Denn die Zahl der Ausländer, die im Kreis Heidenheim leben, steigt kontinuierlich an. Ende Dezember 2023 lebten im Landkreis 1.022 Ausländer mehr als zum Jahresende 2022. Der Anteil der Menschen ohne deutschen Pass stieg von 18,49 auf 19,18 Prozent an. In Baden-Württemberg liegt der Ausländeranteil bei 18,52 Prozent. Das geht aus den Zahlen hervor, die das Statistische Landesamt in regelmäßigen Abständen veröffentlicht.

Wie hoch die Ausländerquoten in den Landkreisgemeinden sind

Blickt man auf die einzelnen Kreiskommunen im Hinblick auf die dort lebenden Ausländer, sind die Zahlen etwas älter, die neuesten sind von Ende September 2023. Zu diesem Zeitpunkt lebten im Landkreis Heidenheim 135.661 Männer, Frauen und Kinder, unter ihnen 25.843 Ausländer. Das entspricht einer Quote von 19,05 Prozent. Mehr als die Hälfte von ihnen war in der Kreisstadt Heidenheim gemeldet. Von den 50.077 Heidenheimerinnen und Heidenheimern hatten 13.426 nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Damit lag die Stadt mit einem Ausländeranteil von 26,81 Prozent landkreisweit mit weitem Abstand an der Spitze.

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Die anderen Ausländer verteilen sich auf alle anderen zehn Kreisgemeinden. Eine ebenfalls recht hohe Quote hatte Ende des dritten Quartals 2023 Giengen mit 22,41 Prozent. Von den 20.370 hier lebenden Menschen hatten 4.564 keinen deutschen Pass. An dritter Stelle folgt mit einem Ausländeranteil von 14,57 Prozent Herbrechtingen. Hier lebten zum Stichtag 1.930 von 13.250 Menschen mit ausländischem Pass. Unter den 5.890 Einwohner, die Sontheim/Brenz Ende September zu verzeichnen hatte, waren 762 Ausländer (12,94 Prozent), in Steinheim waren 1.119 der 8.955 gemeldeten Einwohner Ausländer (12,50 Prozent).

In Niederstotzingen lag die Ausländerquote zum Stichtag bei 12,41 Prozent, 611 der 4899 Niederstotzinger hatten nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. In Königsbronn waren es 813 von insgesamt 7.047 Einwohnern (11,54 Prozent). Mit einer Quote von 11,72 Prozent folgt Gerstetten. Hier waren 1.390 der 11.858 Männer, Frauen und Kinder Ausländer.

Mit 9,86 Prozent lag der Ausländeranteil in Dischingen im einstelligen Bereich, denn nur 443 der insgesamt 4.492 hier gemeldeten Menschen hatten keinen deutschen Pass. In Hermaringen waren es 223 von 2.337 Einwohner, was einer Quote von 9,54 Prozent entspricht. Den geringsten Ausländeranteil verzeichnete Nattheim. Nur 562 der 6.486 hier lebenden Menschen waren Ausländer (8,66 Prozent).

Manche Kommunen verlieren, andere gewinnen Einwohner

Während sich diese Zahlen auf Ende September 2023 beziehen, liegen für die Entwicklung der Gesamt-Einwohnerzahlen der einzelnen Kommunen im Landkreis schon Zahlen von Ende Dezember vor. Und die zeigen ein unterschiedliches Bild, denn während mancherorts die Einwohnerzahlen gegenüber Ende 2022 angestiegen sind, sind sie in anderen zurückgegangen. Rückläufig war die Zahl der gemeldeten Menschen etwa in Heidenheim – und zwar um 130 auf zuletzt 49.895. Herbrechtingen hatte einen Rückgang um 68 auf 13.179 Einwohner zu verzeichnen. In Gerstetten wurden Ende 2023 11.852 Menschen gezählt und damit 24 weniger als ein Jahr zuvor, in Königsbronn war die Zahl um zwölf auf 7.051 rückläufig.

In sieben Kommunen des Landkreises ist die Zahl der Einwohner gegenüber dem Vorjahresstichtag angestiegen. Das größte Wachstum verzeichnet Giengen mit einem Plus von 225 auf zuletzt 20.358 Einwohnern. Nattheim kann mit einem Wachstum um 180 auf 6.533 Bewohner aufwarten, in Steinheim erhöhte sich deren Zahl um 112 auf 8.946. In Niederstotzingen waren mit 4.925 insgesamt 97 Menschen mehr registriert als im Dezember 2022, im benachbarten Sontheim waren es 20 mehr und somit 5.917.

Dischingen verzeichnete zum Stichtag 19 Einwohner mehr als ein Jahr zuvor und somit 4.481. In der kleinsten Gemeinde des Landkreises, in Hermaringen, erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Männer, Frauen und Kinder um 16 auf 2.333.

Statistisches Landesamt ermittelt die Einwohnerentwicklung

In regelmäßigen Abständen veröffentlicht das Statistische Landesamt Zahlen zur Einwohnerentwicklung in Baden-Württemberg. Die Zahl der Bewohner wird immer zum Ende eines Quartals festgestellt. Die Zahlen basieren auf Basis des Zensus 2011, da die Ergebnisse der aktuellen Zensuserhebung erst ab 2024 eingerechnet werden.

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