Wie viele neue Wohnungen 2022 im Landkreis Heidenheim gebaut wurden
Im Baujahr 2022 wurden im Landkreis Heidenheim 446 Wohnungen gebaut. Die Bau-Gewerkschaft fordert einen „Booster für den Neubau“ um dem Abwärtstrend entgegenzuwirken.
Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis Heidenheim insgesamt 446 Wohnungen neu gebaut – darunter 216 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das sind 150 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Insgesamt investierten die Bauherren im vergangenen Jahr im Kreis rund 88,8 Millionen Euro für den Wohnungsneubau. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit (IG BAU) mit und beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Ein toxischer Mix
Für das laufende Baujahr warnt der IG BAU-Regionalleiter Andreas Harnack vor einem weiteren Abwärtstrend: „Bauvorhaben werden auf Eis gelegt. Denn hohe Baukosten treffen auf hohe Zinsen und hohe Hürden beim Bauen durch staatliche Auflagen und Vorschriften. Das ist ein toxischer Mix für den Wohnungsbau.“ Die Kaufpreise beim Neubau seien längst „aus den Fugen geraten“ und die Mieten „klettern enorm nach oben“.
Entscheidend sei jetzt, was gebaut werde: „Die Wohnungen müssen zur Lohntüte der Menschen passen. Es kommt darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen“, sagt Harnack. Gebraucht werde jetzt ein „Booster für den Neubau“ von sozialen und bezahlbaren Wohnungen. Der Regionalleiter appelliert an die heimischen Bundestagsabgeordneten, sich in Berlin für ein „massives Aufstocken der Fördergelder“ stark zu machen. Aber auch das Land Baden-Württemberg sei mehr gefordert.
Sondervermögen von 50 Milliarden
Staat sowie Bund und Länder müssen laut Harnack bis 2025 mindestens 72 Milliarden Euro in die Hand nehmen. Konkret werde ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau benötigt um 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr zu bauen zu können. Zusätzlich seien 22 Milliarden Euro für den Neubau von 60.000 bezahlbaren Wohnungen dringend erforderlich. Davon profitiere schließlich auch der Kreis Heidenheim.
Außerdem drängt die IG BAU auf ein „schlankeres Baugesetzbuch“: „Es geht um das Durchforsten von Gesetzen, Verordnungen und Normen, auf das die Branche seit Jahren wartet. Das muss jetzt passieren – und nicht irgendwann im nächsten Jahr“, fordert Harnack.