Wie viele Stellen am Standort Heidenheim in den nächsten Jahren abgebaut werden
Die Mitarbeitenden von Voith Turbo am Standort Heidenheim wurden am Mittwoch von der Geschäftsführung über die geplanten Veränderungen in diesem Geschäftsbereich informiert. Dabei gehe es darum, „die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens Voith zu sichern“, so die Voith-Pressestelle. Konkret will man sich auf profitable Produktlinien konzentrieren und innerhalb der nächsten acht Jahre 170 Stellen abbauen.
Insgesamt 500 Stellen weniger in Heidenheim
Entlassungen wird es keine geben, der Stellenabbau erfolgt dort, wo Mitarbeitende kündigen oder in den Ruhestand gehen. Die Reduzierung der Stellen wurde bereits 2020 im Rahmen des „Zukunftsvertrags Heidenheim 2026“ mit dem Betriebsrat verhandelt und vorzeitig bis 2028 verlängert. Darin ist die Sicherung von 3500 Vollzeitstellen für den Standort Heidenheim vereinbart. 2020 hatte Voith noch 4000 Beschäftigte in Heidenheim, Ende 2021 waren es noch 3900. Bei Voith Turbo soll es langfristig noch 907 Stellen am Standort Heidenheim geben.
Standort Heidenheim wird langfristig gestärkt
„Heidenheim ist und bleibt der Hauptsitz von Voith und damit auch von Voith Turbo“, sagt Turbo-Geschäftsführer Cornelius Weitzmann. Hier befinde sich das Entwicklungszentrum der Division Mobility und Heidenheim sei „ein Standort mit hoher Fertigungskompetenz“.
Die vorgesehenen Zukunftsinvestitionen würden jedoch nachhaltige Planungssicherheit in Form von leistungsstarken und kosteneffizienten Strukturen erfordern. „Der Standort Heidenheim wird durch die geplanten Maßnahmen langfristig gestärkt“, so Weitzmann.
Abhängig von Verbrennungsmotoren
Die Neuausrichtung von Voith Turbo am Standort Heidenheim trifft insbesondere den Bereich der Schienenfahrzeug-Komponenten, also Getriebe für Züge. Zu diesen gehören Rail-Packs (Motorgetriebeeinheiten), Turbogetriebe und Radsatzgetriebe. Rail-Packs und Turbogetriebe kommen ausschließlich in Schienenfahrzeugen mit konventionellem Antrieb zum Einsatz, Radsatzgetriebe auch in Zügen mit elektrischem Antrieb. In diesem Bereich ist Voith also heute stark von Verbrenner-Anwendungen abhängig und wird zunehmend von Wettbewerbern unter Druck gesetzt.
„Um Voith Turbo noch gezielter auf den Megatrend Elektrifizierung und Alternativantriebe auszurichten, ist eine Kapazitätsanpassung und Verbesserung der Produktkosten in diesem Bereich geplant“, so die Pressestelle von Voith. Darüber hinaus werde sich Voith Turbo am Standort Heidenheim zukünftig noch stärker auf das Service-Geschäft und damit eine kundenorientierte und flexible Produktion fokussieren.