So viele Unwägbarkeiten und Verzögerungen hat es wohl selten gegeben auf einer städtischen Baustelle. Denn an der Rauhbuchschule kamen in den vergangenen fünf Jahren immer wieder Schwierigkeiten auf, die gemeistert werden mussten. 2019 war mit der Generalsanierung begonnen worden, doch erst jetzt liegen die Arbeiten in den letzten Zügen. Dass das Schulgebäude beinahe einem Neubau gleicht, ist im Innern gut zu erkennen. Hell und großzügig gestaltet zeigen sich die Räume, modern ausgestattet und mit ausreichend Platz lässt es sich hier für die Schülerinnen und Schüler der zweizügigen Grundschule sicherlich gut lernen.
Während im Innern des Gebäudekomplexes die Handwerker schon vor etwa einem Jahr das Feld geräumt und auch den neuen Ganztagesbereich den Kindern und Lehrkräften überlassen haben, sind die Arbeiten im Außenbereich noch längst nicht abgeschlossen. Zwar lässt sich ein einigen Bereichen die künftige Gestaltung bereits erkennen, doch wird hier noch viel Erde bewegt werden müssen. Auch die Fassade ist bisher noch nicht erneuert. „Das liegt auch daran, dass die Firmen häufig nicht so termingerecht arbeiten, wie wir das gerne hätten, deshalb gibt es immer wieder Verzögerungen“, sagt Stefan Bubeck, Leiter des städtischen Geschäftsbereichs Hochbau. „Aber immerhin: die Schule funktioniert, Schüler und Lehrkräfte sind nicht mehr beeinträchtigt.“
Außenbereich wird gestaltet
Rings um das Schulgebäude laufen derzeit die Arbeiten für die Gestaltung des Außenbereichs. „Wir wollen den möglichst großzügig gestalten, da wir die Flächen dafür haben. Außerdem soll die Aufenthaltsqualität erheblich verbessert werden“, sagt Bubeck. Dazu gehört auch, dass das frühere Hausmeisterhaus, das eigentlich abgebrochen werden sollte, in Teilen doch erhalten wird. Zumindest das Dach und Teile der Außenwände werden künftig eine überdachte Freifläche bilden, die dann auch zum Spielen genutzt werden kann, etwa durch den Aufbau einer Tischtennisplatte. Zudem sollen in diesem Bereich Stellplätze für Fahrräder geschaffen werden.
Aktuell rechnet Bubeck damit, dass mit den Fassadenarbeiten im Herbst begonnen werden kann, bis zum Frühjahr 2025 sollen sie dann fertiggestellt sein. Im kommenden Jahr ist dann noch ein kleiner Anbau im Eingangsbereich geplant. Der ist notwendig, um Raum zu schaffen für die Schulleitung. Seit sie aus dem Schulverbund Heckental herausgelöst wurde, hat die Rauhbuchschule wieder einen eigenen Rektor und Stellvertreter.
Nicht nur die Schule, sondern auch die dazugehörige Turnhalle ist nach der Generalsanierung wieder in Betrieb. Doch soll die Zeit der Sommerferien noch genutzt werden, um der Turnhalle eine neue Decke zu verpassen, das war bisher nicht möglich.
Alles in allem werden die Arbeiten an und in der Rauhbuchschule mit einem Jahr Verzögerung fertiggestellt sein. Doch sind die Gebäude jetzt auf dem neuesten technischen und energetischen Stand, inklusive einer Photovoltaikanlage. Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten für die Generalsanierung Bubeck zufolge auf knapp 6,5 Millionen Euro, allein in diesem Jahr werden fast 1,1 Millionen Euro verbaut. Die Zuschüsse, die die Stadt für die Arbeiten erhält, belaufen sich auf mehr als 900.000 Euro.
Bewegte Geschichte mit Höhen und Tiefen
Seit dem Schuljahr 2023/24 ist die Rauhbuchschule wieder eine selbstständige Grundschule. Seit dem Jahr 2014 war sie in den Schulverbund Heckental integriert. Grund für diesen Zusammenschluss war, dass es für die Grundschule im Jahr 2009 lediglich 24 Neuanmeldungen gab, und die seit 1965 bestehende Rauhbuchschule erstmals mit nur einer Klasse startete. Der weitere Rückgang der Schülerzahlen sorgte auch dafür, dass von Gemeinderat und Stadtverwaltung überlegt wurde, die Schule ganz zu schließen.
Der Status einer Außenstelle der Westschule sicherte jedoch den Fortbestand und so konnte die Schulschließung verhindert werden. Über die Jahre erholten sich die Schülerzahlen wieder, im Schuljahr 2022/23 besuchten 185 Jungen und Mädchen die Raubuchschule. Im Mai vergangenen Jahres hat der Gemeinderat dann beschlossen, den Schulverbund Heckental wieder zu teilen, und aus der Rauhbuchschule wieder eine selbstständige Grundschule zu machen.