Er liegt schon etwas länger zurück. Der Tag, an dem die Euphorie auf einmal weg war. So geschehen auch in der Heidenheimer Levillain-Anlage, als am Freitagabend, 5. Juli, ein spätes Tor der Spanier das Ausscheiden der Deutschen Nationalmannschaft besiegelte. Die Heim-Europameisterschaft, und damit das Public Viewing, ging trotzdem weiter und endete mit dem Finalsieg der besagten Spanier – verfolgt von 550 Menschen im Stadtpark. Inzwischen steht mit den Olympischen Spielen schon das nächste sportliche Großereignis vor der Tür, und an das gemeinsame Fußballschauen in Heidenheim erinnern nur noch die Zäune.
Apropos Zäune: Warum stehen die eigentlich immer noch? Wie die Stadt Heidenheim mitteilt, ist für den Auf- und Abbau ein Dienstleiter zuständig. „Wir haben Kontakt aufgenommen und die Antwort erhalten, dass am Freitag abgebaut wird“, so der städtische Pressesprecher Stefan Bentele. Auch wenn das Gelände noch weitgehend eingezäunt ist, sind der Hauptdurchgang und Teile der weiteren Ein- und Ausgänge schon seit kurz nach dem Endspiel wieder passierbar.
So viele Menschen sahen die Deutschland-Spiele im Schnitt
Aus dem ersten Public Viewing in der Levillain-Anlage zieht die Stadt ein positives Fazit. Sowohl die Besucherinnen und Besuchern, als auch die Gastronomiebetriebe hätten sich zufrieden geäußert, auch mit Blick auf die Auslastung. Durchwachsen sei nur das Wetter gewesen, das aufgrund eines drohenden Unwetters zur Absage der Übertragung des Viertelfinalspiels Türkei gegen Niederlande führte.
Ansonsten strömten die Menschen aber so zahlreich in den Park am Bahnhof, dass die maximale Besucherzahl sogar verdoppelt wurde. „Zunächst hatten wir ein Besuchslimit von 750 Personen festgelegt, um Erfahrungen zu sammeln“, erklärt Bentele. „Nachdem sich gezeigt hatte, dass alles reibungslos funktionierte, nutzten wir das volle Platzpotenzial von 1500 Personen aus.“ Zuschauermagnete waren dabei wenig verwunderlich die Spiele der deutschen Nationalmannschaft, die von durchschnittlich 1200 Fans in der Levillain-Anlage verfolgt wurden. Ansonsten lag die durchschnittliche Zuschauerzahl bei 320. Neben den Deutschland-Spielen wurden auf der 28 Quadratmeter großen LED-Leinwand ein Achtelfinale, die Viertelfinalspiele, die Halbfinalspiele und das Endspiel gezeigt.
Gab es Schäden im Park oder andere Probleme?
Der Park hat die EM-Wochen weitgehend unbeschadet überstanden. Trotz der großen Menschenmengen, der aufgestellten Biergarnituren und der Verpflegungsstände konnte die Stadtgärtnerei laut Bentele bis auf Schäden an der Wiese nichts feststellen. „Der Rasen dürfte sich auf natürlichem Wege erholen“, so der Pressesprecher. Immer wieder feststellen konnte hingegen der Sicherheitsdienst, dass junge Menschen versuchten, harten Alkohol auf das Gelände zu bringen. Ansonsten gab es „die eine oder andere verbale Auseinandersetzung, die der Sicherheitsdienst schnell in den Griff bekommen hat“.
In Hinblick auf das nächste große Fußballturnier sei derzeit noch offen, ob die Stadt das Public Viewing wiederholen wird. Die Weltmeisterschaft in Kanada, Mexiko und den USA findet vom 11. Juni bis 19. Juli statt. Bentele stellt klar: „Letztlich steht es auch privaten Anbietern frei, solch eine Veranstaltung zu organisieren.“
So wurde das Public Viewing finanziert
Die Gesamtkosten für das Public Viewing hat die Stadt Heidenheim vorab auf 80.000 Euro geschätzt. Wie Pressesprecher Stefan Bentele informiert, wurden 75 Prozent davon durch das Förderprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren, kurz ZIZ, finanziert. Das Förderprogramm läuft 2025 aus.