Ein Jahr im Ausland

Wieso die Heidenheimerin Ida Pfeiffenberger zum „Au-pair of the Year“ in den USA nominiert wurde

Ida Pfeiffenberger aus Schnaitheim arbeitet seit knapp einem Jahr als Au-pair in den USA. Nun wurde sie von ihrer Gastfamilie für einen Preis nominiert und steht dort bereits in einer engeren Auswahl.

„Eigentlich möchte man gar nicht mehr zurück.“ So äußert sich die 20-jährige Ida Pfeiffenberger nach gut einem Jahr in den USA. Im Februar des vergangenen Jahres trat die Schnaitheimerin ihre Reise in die Staaten an, um dort ihr langersehntes Auslandsjahr, das ihr in ihrer Schulzeit verwehrt blieb, nachzuholen. Für ihre außergewöhnliche Leistung als Au-pair wurde sie von ihrer Gastfamilie für den „Au-pair of the Year Award“ nominiert. Und bei rund 600 Nominierten wurde sie jetzt als eine von 19 Finalisten ausgewählt.

Der Traum vom Auslandsjahr

Bereits in der siebten Klasse träumte Ida Pfeiffenberger davon, ein Auslandsjahr zu absolvieren. „Damals wurde meine Anfrage abgelehnt, da mein Englisch angeblich zu schlecht war“, so Pfeiffenberger. Das konnte sie nicht auf sich sitzen lassen. In den darauffolgenden Jahren absolvierte sie die Schule und ihre Ausbildung zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik und erarbeitete sich auch ein englisches Sprachzertifikat. „Kurz bevor ich meine Ausbildung beendet hatte, kam dann die Au-pair-Agentur auf mich zu“, sagt sie. „Da ich sowieso noch keine genauen Pläne für die Zukunft geschmiedet hatte, nahm ich das natürlich dann an.“

Die Menschen in den USA sind sehr viel offener als daheim.

Ida Pfeiffenberger, Au-pair in Florida

Vor gut einem Jahr trat sie dann ihre Reise nach Palm Beach Gardens im amerikanischen Bundesstaat Florida an. Den Unterschied zu Deutschland sah sie sofort: „Die Menschen in den USA sind sehr viel offener als daheim“, so Pfeiffenberger. Von ihrer Gastfamilie und vor allem von den beiden dreijährigen Zwillingen, die sie betreuen musste, wurde sie herzlich aufgenommen. „Der Umgang mit den beiden war mein persönliches Highlight. Die Herzlichkeit, welche Kinder ausstrahlen können, ist etwas ganz Besonderes“, sagt Pfeiffenberger.

Doch auch außerhalb des Hauses ihrer Gastfamilie hat Pfeiffenberger in ihrem Auslandsjahr einiges erlebt. So stechen für sie Ausflüge in die Metropole New York, zum Themenpark Disney World bei Atlanta oder in den Bundesstaat Kalifornien als große Höhepunkte heraus. „Natürlich war ein Jahr nicht genug, um alle schönen Ecken dieses Landes zu erleben. Ich werde auf jeden Fall nochmal zurückkommen“, so Pfeiffenberger. Auch ihre Gastfamilie möchte die 20-Jährige in Zukunft häufiger besuchen: „Das wird leichter als gedacht, da sie in die Schweiz ziehen werden. Dann trennen uns nur noch drei bis vier Fahrtstunden.“

Der „Au-pair of the Year Award“

„Idas Reife und ihr tadelloses Gedächtnis helfen uns, den Alltag effektiv zu bewältigen, und wir glauben nicht, dass wir es ohne sie geschafft hätten.“ So Pfeiffenbergers Gastfamilie, als sie die Schnaitheimerin für den Preis zum Au-pair des Jahres nominiert hatte. Für Pfeiffenberger kam das total überraschend: „Ich war zu diesem Zeitpunkt mit einer Freundin in New York, als ich darüber benachrichtigt wurde. Es hat mich sehr berührt zu erfahren, wie außerordentlich ich von meiner Gastfamilie geschätzt werde.“

Von rund 600 Nominierten sind in der finalen Runde nur 19 übrig geblieben – jeweils ein Au-pair pro Land. Ida Pfeiffenberger ist somit die einzig verbliebene Deutsche im Wettbewerb. „Ich würde mich natürlich riesig freuen, den Preis zu gewinnen, bevor ich nach Hause zurückkehre“, sagt die 20-Jährige. Schon bald soll die Schnaitheimerin ihre Reise nach Hause antreten: „Natürlich freue ich mich, wieder heimzukehren. Trotzdem vermisse ich das Leben schon jetzt, das ich im vergangenen Jahr hier bei meiner Gastfamilie geführt habe.“

Was ist ein Au-pair?

Au-pair nennt man junge Erwachsene, die gegen Verpflegung, Unterkunft und Taschengeld für ein Jahr bei einer Gastfamilie im In- oder Ausland im Haushalt oder in der Kinderbetreuung tätig sind und dabei auch die Sprache und Kultur des Gastlandes kennenlernen. Ida Pfeiffenberger wurde über die Agentur „Cultural Care“ an ihre Gastfamilie aus Palm Beach Gardens im amerikanischen Bundesstaat Florida vermittelt. Nach diesem Jahr kann ein Au-pair auf eigenen Wunsch das Arbeitsvisum im Ausland verlängern. Da nach Ablauf des Arbeitsvisums noch ein Monat Zeit bleibt, um die Vereinigten Staaten zu verlassen, nutzen die meisten Au-pairs diese Zeit für eine gemeinsame Reise durch das Land.

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