Architekt der Caritas in Heidenheim

Wilhelm Gebler im Alter von 93 Jahren verstorben

Wann immer Menschen in Not waren, hatte Wilhelm Gebler ein offenes Ohr für sie. Die Heidenheimer Caritas prägte er maßgeblich. Jetzt ist er im Alter von 93 Jahren verstorben.

Der frühere Chef der Caritas in Heidenheim, Wilhelm Gebler, ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Zeit seines Lebens setzte er sich mit großem Engagement für die Schwachen der Gesellschaft ein und war auch nach Ende seines Berufslebens ehrenamtlich aktiv.

1974 trat Gebler seinen Dienst bei der örtlichen Caritas-Kreisstelle an, die unter seiner Regie von einem Einmannbetrieb zu einer bedeutenden Einrichtung in der Sozial- und Betreuungsarbeit heranwuchs, und die sich zur festen Größe im sozialpolitischen Gefüge von Stadt und Kreis Heidenheim entwickelte. 22 Jahre lang leitete Gebler die Caritas mit Kompetenz und Tatkraft. Er war es, der alle bis heute bestehenden Fachdienste – von Essen auf Rädern über die Haus- und Familienpflege bis hin zur Obdachlosenhilfe – auf- oder ausbaute. Mit dem Kauf des Gebäudes des Caritas-Zentrums schaffte er 1986 eine neue Heimat für die gewachsene Kreisstelle, die mit ihrer breiten Palette von Beratungs- und Betreuungsangeboten für ganze Generationen notleidender und Hilfe suchender Menschen zur Anlaufstelle wurde.

Seit 1995 im Ruhestand

Ging es um das Wohl des Einzelnen, war dem Streiter für Gerechtigkeit keine Hürde zu hoch und kein Weg zu unbequem. Im Einsatz für seine Klienten war stets Herzblut im Spiel, doch bewahrte Gebler auch immer einen kühlen Kopf, wenn es um die wirtschaftliche Basis allen hilfreichen Handelns ging. „Sozialarbeit muss immer auch bezahlbar sein“, so das Credo des Mannes, der nicht nur der Caritas gedient hat. Seinen in der unmittelbaren Lebenswirklichkeit gesammelten Erfahrungsschatz brachte er viele Jahre auch in den Sozial- und Jugendausschuss des Kreistags ein. Im Jahr 1995 ging er in den Ruhestand.

Aktiv war Gebler auch im Bürgerhaus Altes Eichamt. Er war im Jahr 2006 Gründungsmitglied des Stadtseniorenrats und dessen Vorsitzender bis 2017. Zudem war er stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Museum im Römerbad. Als Anfang der 1980er-Jahre Kriegszustand in Polen herrschte, organisierte Gebler 17 Hilfstransporte. Von der Stadt Oppeln wurde er dafür mit der Bürgermedaille ausgezeichnet.