Gerüchte über Verkauf an Allianz SE

Wird der BBV-Mutterkonzern verkauft? Was das für „Toni“ in Heidenheim bedeuten könnte

Mit „Toni“ versucht die Breitbandversorgung Deutschland (BBV) seit Sommer 2022 die Heidenheimer dazu zu bewegen, Verträge über Glasfaser-Internet abzuschließen. Nun soll Infrafibre, der Mutterkonzern des Unternehmens, Medienberichten zufolge angeblich für einen symbolischen Euro an die Allianz verkauft werden. Die BBV dementiert diese Berichte.

Wie es um den Glasfaserausbau in Heidenheim steht, ist schon seit Monaten unklar. Seit mehr als zwei Jahren versucht die Breitbandversorgung Deutschland (BBV) die Heidenheimer vom Vorhaben „Toni“ zu überzeugen, welches ein flächendeckendes Glasfasernetz im gesamten Stadtgebiet und entsprechende Anschlüsse bis ins Haus verspricht. Sobald 25 Prozent der Haushalte einen „Toni“-Vertrag abgeschlossen hätten, würden die Bauarbeiten beginnen.

Doch die Heidenheimer schienen von dem Projekt nicht überzeugt zu sein – auch nach mehrmaliger Fristverlängerung seitens der BBV entschieden sich lediglich 15 Prozent für einen derartigen Internetanschluss. Ob und wie es mit „Toni“ in Heidenheim weitergeht, ist inzwischen fraglicher denn je. Denn einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ zufolge soll der BBV-Mutterkonzern Infrafibre nun für einen symbolischen Euro an die Allianz SE verkauft werden. Das könne auf eine mögliche Insolvenz von Infrafibre hindeuten, berichtet das Wirtschaftsmagazin.

Gibt Infrafibre auf?

Laut der „Wirtschaftswoche“ soll die Infrafibre Germany (IFG) in Erwägung ziehen, alle Vermögenswerte an die Allianz zu verkaufen. Dazu gehöre auch das bereits ausgebaute Glasfasernetz der IFG-Töchter Leonet und BBV. Die bislang verlegten Glasfaserleitungen, welche vielerorts noch keine Hausanschlüsse hätten, sollen dem Bericht zufolge in die Allianz-Tochter „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG) eingebracht werden. Auf Anfrage der Heidenheimer Zeitung antwortete ein Pressesprecher der Allianz, dass sich das Unternehmen „generell nicht zu Gerüchten am Markt äußert“.

Konsequenzen für Heidenheim

Ob aus dem möglichen Verkauf der BBV Konsequenzen für Heidenheimer „Toni“-Kunden entstehen, lässt sich im Moment noch nicht sagen. Auch die Stadtverwaltung Heidenheim, welche sich in der Vergangenheit als großer BBV-Befürworter zeigte und selbst auch einen „Toni“-Vertrag für knapp 140 öffentliche Gebäude abgeschlossen hat, möchte sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu den Spekulationen äußern.

Umfänglicher äußerte sich Olaf Urban-Rühmeier, Pressesprecher der BBV auf Anfrage der HZ. Die im Artikel der „Wirtschaftswoche“ aufzufindende Darstellung des Unternehmens und der Daten entspreche, so Urban-Rühmeier, nicht den Tatsachen. In Bezug auf Heidenheim äußerte er sich wie folgt: „Unser Fokus liegt darauf, unsere Glasfaserausbauprojekte kontinuierlich erfolgreich weiterzuentwickeln und unsere Kunden sowie Partner bestmöglich zu unterstützen.

Wir sind nach wie vor von diesem geplanten Projekt in Heidenheim – und dessen mittel- und langfristige positiven Effekten für die Wohn- und Standortqualität der Stadt überzeugt.“ Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Heidenheimer also, wenn überhaupt, erst in einigen Monaten erfahren, wie es mit „Toni“ weitergeht.

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