Was muss ich doch in der HZ vom 29. Januar Schlimmes lesen? Der Heidenheimer Gemeinderat hat beschlossen, aus dem Elmar-Doch-Haus eine Gastronomie zu machen. Jeder kann sich dazu seine Gedanken machen. Schlimm ist jedoch, dass dazu noch die ehemalige „Bettlade“, ein Haus mit viel Tradition, abgerissen werden muss, und jetzt trägt sich der Gemeinderat auch noch mit dem Gedanken, das Rager-Haus, eines der letzten Fachwerkhäuser in der Hauptstraße, abzureißen. Mussten wir in den letzten Jahrzehnten nicht viele Bausünden in der Hauptstraße hinnehmen, angefangen mit dem Abriss und dem Neubau des Hauses Güttinger bis hin zum Abriss des Scharfen Ecks, eines wirklich sehr für Heidenheim typischen Spitzgiebelhauses?
Aus herrlichen alten Häusern, die abgerissen wurden, wurden gesichts- und charakterlose Fassaden, und der ganze typische Charme Heidenheims war dahin. Heute gehen die Heidenheimer lieber nach Aalen, wo die alten Fassaden erhalten geblieben sind, und genießen den Charme der Altstadt. Es ist hier halt so, was der Krieg nicht zerstört hat, haben danach Verwaltungen und sogenannte Baubürgermeister (oder Abriss- und Zerstörungs-Bürgermeister?) doch noch geschafft. Und so soll es nun mit der Zerstörung und dem Abriss eines sehr charaktervollen Fachwerkhauses weitergehen. Wo bleibt die Empörung der Bürger dieser Stadt, die damals beim Bau des Güttinger-Hauses so stark zu spüren war?
Eine Idee zur Nutzung des durch den Abriss des Sonnleitner-Hauses frei werdenden Platzes hätte ich noch. Man könnte dort ein Denkmal für den Oberbürgermeister aufstellen, der die glorreiche Idee hatte, das Elmar-Doch-Haus zu einem Ort der Gastronomie umzufunktionieren. Ob ein Denkmal aus Stein oder Bronze, darüber könnte dann der Gemeinderat abstimmen.
Dr. Karl-Horst Stegmeyer, Heidenheim