Drei neue Anlagen

Wo im Landkreis Heidenheim neue Blitzer installiert werden sollen

Der Landkreis Heidenheim schafft drei neue Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung an. In diesen Kommunen werden sie aufgebaut.

Noch in diesem Jahr sollen drei neue Geschwindigkeits-Messanlagen im Landkreis Heidenheim installiert werden. Vorgesehen sind diese in Bissingen, Hermaringen und Niederstotzingen. Einen entsprechenden Beschluss hat der Verwaltungsausschuss des Kreistags in seiner jüngsten Sitzung gefasst, indem er die Landkreisverwaltung dazu ermächtigte, entsprechende Anlagen anzuschaffen.

Aktuell gibt es in den Kommunen des Landkreises zehn Blitzer, vier von ihnen wurden vor nicht allzu langer Zeit installiert und basieren auf einer Konzeption, die der Kreistag 2021 verabschiedet hat. Mit der jetzt beschlossenen Beschaffung der Geräte ist dann das Ziel der Konzeption erreicht.

Wie Stefan Endler, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung im Landratsamt, den Ausschussmitgliedern erläuterte, stehe zwar fest, in welchen Orten die neuen Anlagen installiert werden, doch seien die exakten Standorte noch offen: „Es sind schon Sondierungen gelaufen, letztendlich müssen aber auch die technischen Voraussetzungen gegeben sein, um richtig messen zu können.“ Fest stehe, dass die Blitzer innerörtlich aufgebaut werden.

Insgesamt acht Kameras

Beschlossen hat der Ausschuss lediglich die Anschaffung der Gehäuse für die Anlagen und die notwendigen Installationsarbeiten. Denn zusätzliche Kameras werden nicht beschafft. Diese können dann zwischen den stationären Anlagen getauscht werden. Für die künftig 13 Blitzer stehen dann Endler zufolge insgesamt acht Kameras zur Verfügung.

Wobei deren Effizienz eher begrenzt ist. „Durchschnittlich liegt nur bei etwa 0,2 Prozent der Verkehrsteilnehmer eine Geschwindigkeitsüberschreitung vor“, erläuterte Endler. Die Zahl der Fahrzeuge, die einen Blitzer passieren, variiere zwischen 1500 und 6000 täglich, wobei die beiden Anlagen an der B19 in Königsbronn die häufigsten zu verzeichnen haben. Der Vandalismus an den Geräten halte sich in Grenzen, lediglich dasjenige in Bolheim sei in der Vergangenheit mehrfach mit Farbe besprüht worden.

3388-mal im Jahr geblitzt

Der effektivste Blitzer des Landkreises steht in Königsbronn und zwar an der Ortsausfahrt in Richtung Aalen. Dieses Gerät löste im Jahr 2023 insgesamt 3388 Mal aus, das bedeutet rein rechnerisch zehn Geschwindigkeitsüberschreitungen pro Tag. Der Verkehrsteilnehmer mit der höchsten Geschwindigkeit wurde mit 149 Stundenkilometern geblitzt, also fuhr er 99 Stundenkilometer schneller als erlaubt. Die Folgen für den Raser waren ein Bußgeld in Höhe von 800 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot. In Königsbronn gibt es auch an der südlichen Ortsausfahrt Richtung Heidenheim eine Überwachungsanlage. Die jedoch löste unter allen im Landkreis im vergangenen Jahr am seltensten aus: Lediglich 532 Verkehrssünder wurden hier „fotografiert“.

Deutlich mehr Verkehrssünder als bei den stationären Anlagen werden dem Fachbereichsleiter zufolge von den mobilen Überwachungsanlagen ertappt. Bei diesen liegt die Trefferquote bei rund 20 Prozent der Durchfahrten. „Eigentlich geht es bei der Geschwindigkeitsüberwachung ja auch um den erzieherischen Effekt, um Verkehrssicherheit und Lärmschutz“, sagte Landrat Peter Polta.

Wie Endler dem Gremium erläuterte, belaufen sich die Kosten für ein Gehäuse auf etwa 22.000 Euro, hinzu kommt das Innenleben, das zusätzliche 10.000 Euro kostet. Für Aufbau und Inbetriebnahme wird mit weiteren 10.000 Euro pro Stück gerechnet. Da in der Ausschreibung nicht nur die drei neuen Blitzer, sondern auch eine Einheit für Bolheim beinhaltet sein soll, belaufen sich die Gesamtkosten auf 150.000 Euro. „Seit 2021 haben sich die Preise um rund 20 Prozent erhöht“, so Endler.

Überwachung in beide Richtungen

Bei den neu zu beschaffenden Stelen für die Verkehrsüberwachung handelt es sich um Geräte der Firma Jenoptik. Sie arbeiten mit innenliegenden Laserkameras und sind in der Lage, gleichzeitig in beide Richtungen Aufnahmen zu machen. Zudem können sie zu Zwecken der Verkehrszählung eingesetzt werden. Regelmäßig müssen die Kameras von Mitarbeitern des Landratsamts angefahren werden, um die gemessenen Geschwindigkeitsverstöße auszulesen. Eine direkte Übertragung ins Landratsamt ist derzeit noch nicht möglich.

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