Inmitten eines bebauten Umfelds soll in Schnaitheim ein neues Wohnquartier entstehen: das Kleehof-Areal. Vorgesehen ist, hier in fünf Gebäuden knapp 100 Wohnungen als bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, außerdem sollen im westlichen Teil des Areals in drei Gebäuden betreute Wohn- und Pflegeeinheiten entstehen. Insgesamt umfasst das brachliegende Gelände an der B19 zwischen der Industrie- und Handelskammer und einer anschließenden Wohnbebauung rund 15.000 Quadratmeter. Mit dem Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für die Bebauung gegeben.
Im Vorfeld hatte es wie üblich und vorgeschrieben ein Beteiligungsverfahren gegeben, bei dem zahlreiche Stellungnahmen eingegangen sind. Wie Martin Todtenhaupt vom Büro Gansloser Ingenieure dem Gremium erläuterte, gab es vor allen Dingen zahlreiche Stellungnahmen von Privatpersonen: „Das waren primär vorgefertigte Handzettel, die Stellungnahmen waren vom Wortlaut her identisch und wurden teils zwei- und dreifach eingereicht.“ Dabei habe es sich meist um angenommene befürchtete Beeinträchtigungen gehandelt, die unberechtigt seien und somit keinen Einfluss aufs Verfahren gehabt hätten.
Anwohner haben Befürchtungen
Ungeachtet dessen habe man alle Stellungnahmen sortiert, die meisten zurückgewiesen und einige zur Kenntnis genommen. Häufig sei dabei die Rede davon gewesen, dass in dem neuen Wohnquartier eine Art Ghetto für sozial schwache Menschen entstehen könnte, die Befürchtungen, können allerdings nicht geteilt werden, so Todtenhaupt.
„Ich weiß, dass es für viele nicht verständlich ist, dass hier eine grüne Wiese bebaut werden soll, aber schon im bisherigen Bebauungsplan ist hier Gewerbe vorgesehen. Wir versuchen hier, neuen Wohnraum im Rahmen der Innenverdichtung zu schaffen“, so Oberbürgermeister Michael Salomo.
Sie könne beide Seiten verstehen, sagte SPD-Stadträtin Sabine Bodenmüller, doch letzten Endes gehe es darum, dringend benötigten sozialen Wohnraum zu schaffen. Das sieht auch die SPD-Fraktionsvorsitzende Tanja Weiße so: „Ich verstehe, dass man alles beim Alten lassen will, aber der Gemeinderat ist für alle da und wir brauchen Wohnraum.“ Von Veränderungen seien immer auch die Anwohner betroffen, doch der Wohnraum werde dringend benötigt, bestätigte auch die CDU/FDP-Vorsitzende Petra Saretz. Die Grünen-Fraktionschefin Anamari Filipovic begrüßte, dass mit dem Plan ein Schritt in Richtung Innenverdichtung gegangen werde und auch der Frei-Wähler-Fraktionschef Ralf Willuth lobte die Planungen, die in seinen Augen eher eine Bereicherung als eine Verschlechterung sein könne.
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