Enorme Summen wird die Stadt Heidenheim im kommenden Jahr für den laufenden Betrieb ausgeben. Alles in allem sind es knapp 196 Millionen Euro. Nicht in diesem Ergebnishaushalt enthalten sind die größeren Bauvorhaben und andere Investitionen. Diese werden im sogenannten Finanzhaushalt dargestellt.
Wofür aber werden die Millionen im Ergebnishaushalt benötigt? Die größten Ausgaben werden dem Haushaltsplanentwurf zufolge im kommenden Jahr die Personalausgaben sein. Knapp 58,5 Millionen Euro, also knapp 30 Prozent der Gesamtausgaben, fließen in diesen Bereich. Gegenüber dem Ansatz fürs laufende Jahr ist das eine Erhöhung um eine Million Euro. Im Haushaltsplan wird diese Steigerung durch die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst und durch mehr Personal in verschiedenen Bereichen erklärt.
Aktuell sind bei der Stadt 965 Personen beschäftigt. Seit vielen Jahren ist bei den Personalkosten ein Trend nach oben zu beobachten. Im Jahr 2019 etwa lag der Ansatz noch bei rund 43,8 Millionen Euro. Das bedeutet, dass die Personalausgaben binnen sechs Jahren um etwa 15 Millionen Euro gestiegen sind. Zumindest, was die Ansätze in den Haushaltsplänen betrifft. Tatsächlich, das zeigt der Blick auf die zurückliegenden Jahre, wurden diese Ansätze immer um mindestens eine Million unterschritten, 2023 sogar um 2,4 Millionen Euro. Einer der Gründe dafür ist, dass auch die Stadt sich bei der Besetzung von Stellen schwertut.
Hohe Kosten für Sach- und Dienstleistungen
Die zweitgrößte Position auf der Ausgabenseite sind die Sach- und Dienstleistungen, die vereinfacht zusammengefasst werden. Diese schlagen mit knapp 40,9 Millionen Euro zu Buche. Hierin sind die laufende Unterhaltung von Gebäuden und Grundstücken, von Straßen, Kanälen und Kläranlagen enthalten. Ebenfalls gehören Mieten und Pachten, die die Stadt bezahlen muss, zu dieser Position. Gleiches gilt für die Gebäudebewirtschaftung, also Heizung, Wasser, Strom, Abwasser, Reinigung und Abfallbeseitigung. Auch das Lehr- und Unterrichtsmaterial in den Schulen sowie Lernmittel fließen in die Sach- und Dienstleistungen. Wie bei den Personalkosten ist auch bei dieser Position seit 2020 ein stetiger Aufwärtstrend festzustellen. Damals lagen die Ausgaben noch bei 25,2 Millionen Euro.
Hohe Kreisumlage
Mit knapp 33,5 Millionen Euro wird die Stadt Heidenheim dem Planentwurf zufolge im kommenden Jahr den Landkreis unterstützen. Das geschieht über die sogenannte Kreisumlage, mit der sich alle Kommunen des Landkreises an der Finanzierung von dessen Aufgaben beteiligen. 2024 war die Kreisumlage noch mit 30,8 Millionen Euro angesetzt, 2019 waren es 24,4 Millionen Euro. Wie viel die Kommunen an den Landkreis abführen müssen, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: Von der Steuerkraftsumme der Kommune, also den Steuereinnahmen, die sie erhält, und dem Kreisumlage-Hebesatz, der vorgibt, wie viel Prozent der Steuerkraftsumme abgeführt werden muss. Da dieser Hebesatz im kommenden Jahr mit 37,5 Prozent angesetzt ist, muss die Stadt Heidenheim mehr zahlen, obwohl ihre Steuereinnahmen gesunken sind. Richtig teuer wird es für Heidenheim in den kommenden Jahren, weil die Steuereinnahmen zuletzt gestiegen sind. So ist die Kreisumlage für 2026 mit 46,4 Millionen, für 2027 mit knapp 45 Millionen Euro prognostiziert.
Die sogenannten sonstigen ordentlichen Aufwendungen belaufen sich im kommenden Jahr auf rund 21 Millionen Euro. Unter dieser Position verstecken sich in erster Linie die Erstattungen für Aufwendungen von Dritten, also für Leistungen, die andere für die Stadt Heidenheim erbringen. Den größten Anteil dabei machen die Erstattungen an die Träger der Kindertageseinrichtungen aus.
Denn sowohl kirchliche als auch freie Träger von Kindergärten erhalten von der Stadt Geld. Im kommenden Jahr werden das knapp 14 Millionen Euro sein, das sind etwa 1,2 Millionen Euro mehr als 2024. Auch alle weiteren Ausgaben für Institutionen und Einrichtungen, die im Auftrag der Stadt Aufgaben übernehmen, sind unter den sonstigen ordentlichen Aufwendungen verbucht. 2020 lagen diese noch bei rund 14 Millionen Euro.
Viel Geld wird weitergegeben
Eine nicht unbedeutende Position bei den städtischen Ausgaben nimmt auch die Finanzausgleichsumlage ein, die im kommenden Jahr mit 19,7 Millionen taxiert ist. Die Stadt Heidenheim erhält nämlich nicht nur Geld aus Umlagen von Bund und Land, sondern muss auch welches abführen. Grundlage für die Höhe dieser Abführung sind ebenfalls die Steuereinnahmen, die die Stadt tätigt. Weil diese Steuereinnahmen im Vorjahr geringer ausfielen, reduziert sich die Umlage um 900.000 Euro auf 19,7 Millionen Euro, 2024 lag sie bei 20,6 Millionen Euro. Weil die Steuereinnahmen jedoch nicht unerheblich angestiegen sind, geht der Haushaltsansatz davon aus, dass 2026 insgesamt 25,4 Millionen Euro fällig werden.
Auch die Abschreibungen, die die Stadt seit Einführung des doppischen Haushaltswesens erwirtschaften muss, haben es in sich: 12,3 Millionen Euro machen sie im kommenden Jahr aus, Tendenz in den kommenden Jahren: steigend. Zu den Ausgaben gehören aber noch andere Positionen wie die Zinszahlungen. Die belaufen sich 2025 auf zwei Millionen Euro. Doch weil die Verschuldung in den Folgejahren weiter zunehmen wird, schon für 2028 mit Zinsaufwendungen in Höhe von 2,5 Millionen Euro gerechnet.
Mehr Ausgaben als Einnahmen
Den knapp 196 Millionen Euro, die Heidenheim im kommenden Jahr dem Planentwurf zufolge ausgeben wird, stehen Einnahmen in Höhe von 191 Millionen Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Defizit im Ergebnishaushalt in Höhe von fünf Millionen Euro. Dieses Defizit wird auf Kosten der Liquidität ausgeglichen. Angesichts dieser Zahlen, die sich in den kommenden Jahren noch verschärfen werden, wird vonseiten der Stadtverwaltung gemahnt, Ausgaben zu minimieren und Einnahmen zu erhöhen.