Gesundheitsbericht

Wer fällt wie lange aus? Woran die Menschen im Landkreis Heidenheim 2023 erkrankten

Die Zahl der Krankmeldungen war im vergangenen Jahr im Landkreis Heidenheim rückläufig. Wer häufiger krank wird – Männer oder Frauen –, woran die Menschen erkranken und wie lange Arbeitnehmer in welcher Branche ausgefallen sind:

Die Beschäftigten in Ostwürttemberg waren im vergangenen Jahr weniger krank. Das zumindest zeigt eine Analyse der AOK, bei der die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Ostalbkreis und im Landkreis Heidenheim versichert sind.

Wie aus der Untersuchung hervorgeht, betrug der Krankenstand der AOK-Mitglieder im vergangenen Jahr im Landkreis Heidenheim 6,7 Prozent. 2022 lag er noch bei 7,3 Prozent. Das bedeutet, dass die Beschäftigten weniger krankgeschrieben waren. Bundesweit lag der Krankenstand im vergangenen Jahr durchschnittlich bei 6,6 Prozent.

Weniger und kürzer krankgeschrieben

Der Anteil der AOK-Mitglieder, die mindestens einmal krankgeschrieben waren, lag im vergangenen Jahr bei 65,1 Prozent, 2022 waren es noch 69,4 Prozent. Durchschnittlich waren die Menschen pro Fall 11,2 Kalendertage krankgeschrieben, das entspricht einem Rückgang gegenüber 2022 um 1,8 Prozent. Auch die Anzahl der Krankmeldungen war rückläufig, und zwar um 6,4 Prozent. Auf 100 Versicherte kamen 218,2 Meldungen. Durchschnittlich kamen auf jedes AOK-Mitglied, das bei einem Betrieb im Landkreis Heidenheim beschäftigt ist, 24,4 Tage, an dem es krankgeschrieben war, das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 7,7 Prozent.

Doch woran waren die Menschen erkrankt? Die Krankenkasse gliedert die Erkrankungen grob in vier Kategorien: Atemwegserkrankungen, Muskel-/Skelett-Erkrankungen, Verletzungen und Verdauungserkrankungen. Bezogen auf alle Arbeitsunfähigkeitstage lagen Muskel- und Skelett-Erkrankungen bei 23,3 Prozent, gefolgt von den Atemwegen (14,4 Prozent) und psychischen Erkrankungen mit elf Prozent. Auf Verletzungen gingen 9,3 Prozent der Krankheitstage zurück. Herz/Kreislauf-Erkrankungen machten lediglich 4,7 Prozent der Krankheitstage aus, auf Kosten der Verdauung waren es 3,9 Prozent. 33,5 Prozent der Krankheitstage gehen auf sonstige Erkrankungen zurück.

Atemwegserkrankungen liegen vorn

Auffällig ist, dass bei der Anzahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle die Atemwegserkrankungen mit 27,1 Prozent den höchsten Anteil haben, bei den Krankheitstagen jedoch nur 2,9 Prozent ausmachen. Daraus wird ersichtlich, dass diese Erkrankungen deutlich kürzer andauern. Im Vergleich zu den Corona-Jahren ist die Zahl der Fälle stark rückläufig. In die Berechnung der Krankheitstage gehen auch Wochenenden und Feiertage mit ein, soweit sie in den Zeitraum der Krankmeldung fallen.

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Interessant ist der Blick auf die Branchen. Im Bereich der Textilveredelung etwa liefen im vergangenen Jahr rechnerisch 52,7 Krankheitstage pro Beschäftigten auf, das war mehr als das Doppelte des Landkreis-Durchschnitts mit 24,4 Tagen. Weit oben rangieren auch Papier- und Verpackungstechnik (48 Tage), Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (45,7 Tage), Heilerziehungspflege und Sonderpädagogik (41,4) und Holz-, Möbel- und Innenausbau (40,4 Tage). Die wenigsten Fehltage gab es der AOK zufolge beim Controlling (4,7), bei Geschäftsführern und Vorständen (7,1), im Bereich Werbung und Marketing (7,2) und bei technischer Forschung und Entwicklung (9 Tage). Dass die Corona-Zeit vorüber ist, ist auch an den Zahlen für Ostwürttemberg zu erkennen: Von 2020 bis 2022 war das Gesundheits- und Sozialwesen beim Krankenstand durchweg auf Platz 1. In dieser Branche sind die Krankenhäuser, Beschäftigte in Arztpraxen und in den Kindergärten und Kindertagesstätten zusammengefasst.

Jüngere Arbeitnehmer sind weniger krank

Beim Blick in die Statistik fällt auch auf, dass die Arbeitsunfähigkeitsfälle mit einer Dauer von vier bis sieben Tagen mit 36,4 Prozent den größten Anteil an den Fehlzeiten ausmachen. Die Fälle, die zwischen einem und drei Tagen krank sind, machen weitere 31,3 Prozent aus. 3,4 Prozent der Fälle sind langzeit-krank.

Blickt man auf die Differenzierung nach Alter und Geschlecht, erkennt man, dass der Krankenstand bei Männern zwischen 60 und 64 Jahren mit 12,5 Prozent am höchsten war. Frauen in dieser Altersgruppe waren nur 10,7 Prozent ihrer Arbeitszeit erkrankt. Den niedrigsten Krankenstand der AOK-Versicherten im Landkreis Heidenheim weisen die 25- bis 29-Jährigen auf: Bei den Frauen lag er im vergangenen Jahr bei 4,5 Prozent, bei den Männern bei 4,7 Prozent.

Die meisten Versicherten im Kreis

Die AOK hat im Landkreis Heidenheim insgesamt 30.428 beitragspflichtige Mitglieder, der Marktanteil liegt bei rund 40 Prozent. Von ihnen waren 16.532 Männer, das entspricht einem Anteil von 54,3 Prozent. Der größte Anteil der Mitglieder war im verarbeitenden Gewerbe, im Bereich Dienstleistungen und Handel beschäftigt.

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