Wie Ausländer im Landkreis Heidenheim für Wachstum sorgen
Immer mehr Menschen ohne deutschen Pass leben im Landkreis Heidenheim. Das betrifft sowohl den ganzen Landkreis als auch die einzelnen Kommunen. Dies belegen aktuelle Zahlen, die das Statistische Landesamt veröffentlicht hat. Die besagen, dass die Gesamtbevölkerung seit Jahren wächst. Und noch etwas Weiteres ist darin zu erkennen: Das Wachstum ist ausschließlich dem Zuzug aus dem Ausland zuzurechnen. Gäbe es den nicht, hätte der Landkreis Quartal um Quartal weniger Einwohner.
Zwischen dem 30. Juni 2022 und dem 30. Juni dieses Jahres hat sich die Zahl der im Landkreis lebenden Ausländer um 1928 erhöht, die Zahl der insgesamt hier registrierten Menschen jedoch nur um 1389. Daran wird deutlich, dass nur die zuziehenden Ausländer dafür sorgen, dass die Zahlen weiterhin wachsen. Demzufolge steigt natürlich auch die Ausländerquote. Lag sie Ende Juni vergangenen Jahres noch bei 17,65 Prozent, so waren es zum Stichtag in diesem Jahr 18,89 Prozent der Bevölkerung, die einen ausländischen Pass haben.
Jeder vierte Heidenheimer ist Ausländer
In der Stadt Heidenheim ist dieser Anteil deutlich höher als im Kreisdurchschnitt. Der Statistik zufolge lebten am 30. Juni 50.128 Menschen im Stadtgebiet, unter ihnen waren 13.332 Ausländer. Das entspricht einem Anteil von 26,60 Prozent. Ein Jahr zuvor lag die Quote noch bei 24,88 Prozent. Die größte ausländische Bevölkerungsgruppe in der Stadt Heidenheim bilden mit 1622 die Ungarn. Am zweitstärksten vertreten sind die Rumänen (1580), gefolgt von Türken (1471), Kroaten (1126) und Syrern (1114).
undefinedNach der Stadt Heidenheim hat Giengen mit 22,18 Prozent die höchste Ausländerquote, gefolgt von Herbrechtingen mit 14,61 Prozent. In Sontheim/Brenz haben 13,24 Prozent der hier lebenden Menschen keinen deutschen Pass, in Steinheim sind es 12,1 Prozent. Der Anteil der Ausländer an der Gesamteinwohnerzahl liegt in Niederstotzingen bei 11,86, in Königsbronn bei 11,66 und in Gerstetten bei 11,65 Prozent. In Dischingen waren zum Stichtag 423 Ausländer gemeldet, das entspricht einer Quote von 9,46 Prozent, in Hermaringen liegt die Quote bei 8,96 Prozent. Der geringste Anteil an Ausländern an der Gesamtbevölkerung wurde mit 8,5 Prozent in der Gemeinde Nattheim festgestellt.
Landkreisweiter Zuwachs
Landkreisweit ist die Zahl der Einwohner insgesamt binnen eines Jahres um 1389 auf 135.424 angewachsen. Unter ihnen waren zum Stichtag 67.571 männliche und 67.853 weibliche Personen. Allein innerhalb des zweiten Quartals dieses Jahres stieg die Gesamtbevölkerung um 141 an. In nahezu allen Kommunen wurde ein Anstieg festgestellt. In der Stadt Heidenheim erhöhte sich die Zahl der Einwohner dem Statistischen Landesamt zufolge gegenüber Juni 2022 um 584 auf 50.128, innerhalb des zweiten Quartals sank sie jedoch um 68. In Giengen lebten zum Stichtag 20.299 Menschen, das waren 400 mehr als ein Jahr zuvor. Zwischen Anfang März und Ende Juni 2023 erhöhte sich die Zahl um 129. Herbrechtingen hatte innerhalb eines Jahres einen Anstieg um vier auf 13.249 Einwohner zu verzeichnen.
Gerstetten verfügte der Statistik zufolge Ende Juni über 11.834 Einwohner, das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr um vier. In Steinheim waren 8902 Menschen registriert, und damit 94 mehr als Ende des zweiten Quartals 2022. Nattheim wuchs sogar noch stärker und zwar um 115 auf 6432 Einwohner. Das könnte damit zusammenhängen, dass hier in jüngster Vergangenheit viel Wohnbautätigkeit stattfand. Auch Sontheim/Brenz kann ein Wachstum vorweisen, hier lebten Ende Juni mit 5913 Menschen 77 mehr als vor Jahresfrist. Sontheims Nachbarstadt Niederstotzingen erzielte im selben Zeitraum einen Anstieg um 42 auf zuletzt 4850 Einwohner.
Königsbronn verliert Einwohner
In Dischingen waren Ende Juni 2023 insgesamt 4471 Einwohner gemeldet, das entspricht einem Plus von 73, Hermaringen wuchs gegenüber dem Vorjahresstichtag um 44 auf 2321. Die einzige Kommune im Landkreis, die eine negative Bilanz vorzuweisen hat, ist Königsbronn. Die Zahl der Einwohner sank hier binnen eines Jahres um 49 auf zuletzt 7025. Innerhalb von drei Monaten sank hier die Zahl der gemeldeten Menschen um acht, denn Ende März dieses Jahres hatte Königsbronn dem Statistischen Landesamt zufolge noch 7033 Einwohner.
Zahlen können abweichen
Mit leichter Verzögerung veröffentlicht das Statistische Landesamt in Stuttgart die Quartalszahlen zur Einwohnerentwicklung. Diese können von den Zahlen, die die einzelnen Kommunen führen, abweichen. Grund dafür ist, dass sich nicht immer alle Menschen, die umziehen, sofort bei den Einwohnermeldeämtern ummelden. Daher kann es leichte Differenzen geben.