Countdown bis zu den Premieren

Zahlen, Daten, Fakten: So wird die Spielzeit 2023 im Naturtheater Heidenheim

Erst die Geister, dann die Sabinerinnen: Die Premieren im Naturtheater Heidenheim stehen vor der Tür. Zuvor gibt es hier mit den wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten einen Ausblick auf die bevorstehende Spielzeit.

Zahlen, Daten, Fakten: So wird die Spielzeit 2023 im Naturtheater Heidenheim

Der Countdown läuft: Am kommenden Sonntag, 18. Juni, wird die Sommerspielzeit im Naturtheater Heidenheim eröffnet. Ab 15 Uhr findet dort die Premiere des Kinderstücks „Hui Buh – Das Schlossgespenst“ statt. Am darauffolgenden Freitag, 23. Juni, feiert das Erwachsenenstück „Der Raub der Sabinerinnen“ ab 20.30 Uhr Premiere. Zuvor gibt es hier mit den wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten einen Ausblick auf die bevorstehende Spielzeit.

Manchmal ist es der große Monolog, manchmal umfasst der eigene Sprechanteil auch nur ein Wort. Foto: Markus Brandhuber

Ein einzelnes Wort umfasst der kürzeste Sprechakt in dieser Spielzeit. In fast jedem Stück ist das schlichtweg ein „Ähm . . .“ oder ein „Oh“. Die kürzesten Einsätze in „Der Raub der Sabinerinnen“ haben die beiden Striese-Kinder Othello und Ophelia mit jeweils circa acht Zeilen. Der längste Sprechakt in dieser Saison ist der Monolog von Theaterdirektor Striese, der rund 360 Wörter umfasst. Im Kinderstück „Hui Buh“ kommt der Titelcharakter auf einen Monolog von 120 Wörtern – damit hat er insgesamt den meisten Text. Die Fotografin fragt im Stück zweimal „Ein Foto, Majestät?“ und hat damit den geringsten Textumfang.

Eine nicht unerhebliche Rolle nehmen die vielen Sofas ein, die dieses Jahr Teil von „Der Raub der Sabinerinnen“ sind. Foto: Markus Brandhuber

14 Sofas, Canapés im 50er-Jahre-Look und frühe Biedermeiersofas wurden für die Inszenierung von „Der Raub der Sabinerinnen“ an das Naturtheater gespendet – zwölf davon aus dem Kreis Heidenheim, eines aus Aalen und eines aus Neresheim. Der Großteil dieser gepolsterten Sitzmöglichkeiten wird während der Aufführung auch tatsächlich auf der Bühne stehen, selbst wenn es regnen sollte.

Die Textvorlage zu „Der Raub der Sabinerinnen“ stammt aus den Federn der österreichischen Brüder Franz und Paul von Schönthan. Foto: Markus Brandhuber

80 Seiten umfasst die Textvorlage des diesjährigen Erwachsenenstücks „Der Raub der Sabinerinnen“ in etwa, je nach Verlag. Auf der Freilichtbühne des Naturtheaters erhält der Schwank von Franz und Paul von Schönthan eine Spieldauer von etwa zwei Stunden. Zum Vergleich: „Der Graf von Monte Christo“, die Hauptproduktion von 2022, hatte eine Spieldauer von rund drei Stunden. Die Textvorlage von Alexandre Dumas umfasst etwa 1500 Seiten.

In der Maske des Naturtheaters herrscht stets reger Betrieb. Dieses Bild entstand 2022 vor einer Aufführung von „Der Graf von Monte Christo“. Foto: Markus Brandhuber

4800 geschminkte Gesichter und frisierte Köpfe kommen pro Spielzeit in der Maskenabteilung zusammen. Ein durchschnittlich fünfköpfiges Maskenteam sorgt dafür, dass die rund 120 Schauspielerinnen und Schauspieler pro Aufführung gebügelt und gestriegelt auf der Bühne erscheinen.

In der Kostümabteilung werden Dutzende Kostüme eigens für die jeweilige Spielzeit angefertigt. Foto: Oliver Vogel

70 Neuanfertigungen hat die Kostümabteilung für diese Saison vorbereitet. Für das Kinderstück wurden 15 Mäuse und Fledermäuse genäht, auch die Kostüme der beiden Hui-Buh-Darsteller wurden komplett neu angefertigt. Zwölf Ritter-Unterkleider sowie zwölf Wappenröcke für die ganz Kleinen wurden genäht. Das in den 1950er-Jahren angesiedelte Erwachsenenstück setzt in erster Linie auf aufwendige Anzüge: Sechs Stück wurden eigens dafür angefertigt, dazu kommen sechs Tellerröcke und drei Römergewänder.

Gelb, grau, oder lieber blau? Durch Farbe wird beim Bühnenbild oft aufgezeigt, wer wohin gehört. Foto: Oliver Vogel

50 Liter Farbe wurden für die beiden Häuser auf der Bühne sowie die Podeste verwendet. Das eher noble Wohnhaus des Gymnasialprofessors Dr. Martin Gollwitz ist dabei primär in Gelb gehalten. Die graue Brücke zwischen den Gebäuden hingegen soll mit abgeblättertem Putz an die Folgen des Zweiten Weltkriegs erinnern und das Stück dadurch explizit in den 50er-Jahren ansiedeln. Kleber kam im Vergleich zu Farbe übrigens kaum zum Einsatz: Lediglich ein Liter wurde bei der Entstehung des Bühnenbildes verwendet.

Die Regieteams beschäftigen sich vor Probenbeginn rund 100 Stunden lang mit der Vorbereitung. Das trifft auch auf Brigitte Prinz und Markus Hirschberger zu, die „Der Raub der Sabinerinnen“ inszenieren. Foto: Markus Brandhuber

Unendlich viele Stunden benötigt es gefühlt, bis ein Naturtheater-Stück bühnenreif ist. Tatsächlich lassen sich die Arbeitsstunden jedoch relativ genau aufschlüsseln: Im Bühnenbau stecken vom Rückbau der „alten“ Bühne im Herbst bis zu den Premieren der neuen Spielzeit etwa 2000 Arbeitsstunden. Durchschnittlich 250 bis 300 Stunden wird pro Stück geprobt, circa 50 Stunden braucht es pro Stück, um alle Kostüme anzuprobieren und anzupassen, dazu kommen etwa 200 Stunden Zeit in der Schneiderei für Neuanfertigungen.

Die Zeit für Requisite, Maske und Technik, Service und Marketing ist hingegen schwer abzuschätzen, hier kommen noch einmal in etwa 500 Stunden Vorbereitung dazu. Die Regieteams beschäftigen sich vor Probenbeginn rund 100 Stunden lang mit der Vorbereitung. Grob überschlagen kommen pro Saison laut Naturtheater gut und gerne 3500 Stunden Vorbereitungszeit für beide Produktionen zusammen.