Schäfer-Erlebnistag im Brenzpark

Zum Abschluss der Albschäfer-Woche: Alles drehte sich um Schafe, Wolle, Filz und Tradition

Eine Premiere zum Finale: Die Albschäferwoche 2024 endete am Sonntag mit dem ersten Schäfer-Erlebnistag im Heidenheimer Brenzpark. Was es dort zu sehen, erleben und kaufen gab und warum die Veranstaltung noch großes Potenzial hat:

Wer Outddor-Veranstaltungen im Oktober plant, der muss damit rechnen, dass einem das Wetter auf der Ostalb nicht unbedingt wohlgesonnen ist. Dementsprechend können die Beteiligten des ersten Schäfer-Erlebnistags im Heidenheimer Brenzpark am Sonntag noch von großem Glück reden, dass sich der morgendliche Regen verzog und im Lauf des Nachmittags sogar noch die Sonne zum Vorschein kam.

Der Erlebnistag bildete den Abschluss der Albschäferwoche, die mit zahlreichen Veranstaltungen und Wanderungen erneut den Fokus auf die Schäferei auf der Ostalb gelegt hatte. Und das ganz zu Recht, wie Heidenheims Bürgermeisterin Simone Maiwald bei der Eröffnung des Erlebnistages im Brenzpark verdeutlichte: „Die Schafe und die Schäferei haben unsere Landschaften geprägt und sind heute noch ein wichtiger Bestandteil der Landschaftspflege.“ Die für die Ostalb so typischen Wacholderheiden wären ohne die Schäferei nicht denkbar. Das Thema sei vielschichtig und es sei wichtig nicht nur für die Kulturlandschaft in der Region, sondern auch für die Erhaltung der Traditionen: Für eine gesellschaftliche Identität seien Tradition, Beständigkeit und Wandel gleichermaßen von Bedeutung, wobei ein Wandel nur möglich sei, „wenn wir unsere eigenen Wurzeln kennen“.

10.000 Schafe und Ziegen im Landkreis Heidenheim

Zudem dürfe man nicht vergessen, dass die Schäferei auch heute noch ein Wirtschaftsfaktor sei, so Maiwald weiter. Dem pflichtete auch Michael Felgenhauer, Dezernent für Umwelt und Mobilität am Landratsamt Heidenheim, bei: „Neben dem Tierverkauf spielt die Direktvermarktung eine wichtige Rolle. Leider hat Wolle wirtschaftlich derzeit keine Bedeutung. Die Schäfer sind froh, wenn die Kosten der Schur gedeckt sind.“ Doch die Marke Ostalblamm hat sich etabliert, auch über die Grenzen des Landkreises hinaus. „Ohne unsere Schäfereien wäre der Landkreis Heidenheim nicht der, der er heute ist“, so Felgenhauer. Wacholderheiden mit einer Fläche von rund 2000 Fußballfeldern würden von den Schafen und Ziegen beweidet. Insgesamt rund 10.000 Tiere verteilen sich auf die 47 Berufs- und Nebenerwerbsbetriebe.

Ein paar von ihnen waren am Sonntag auch im Brenzpark vertreten. Neben dem Bauern- und Schäfermarkt, wo sich lokale Kunsthandwerker und Direktvermarkter präsentierten, zeigte Schäfer Holger Banzhaf aus Heldenfingen, wie Schafe geschoren werden. Volkstanzgruppen aus dem Landkreis präsentierten unter anderem Bechertanz, Schäfertanz und Hammeltanz. Für Kinder gab es eine eigene Schaf-Forscherstation, sie konnten sich im Basteln mit Wolle und Filz ausprobieren oder den Geschichten der Märchenerzählerin lauschen. Eine geführte Wandertour auf dem Albschäferweg führte vom Haupteingang des Brenzparks zur Wacholderheide am Hahnenschnabel.

Gelungene Premiere mit viel Potenzial

Es war ein gelungener ersten Schäfer-Erlebnistag im Heidenheimer Brenzpark, wobei sich die Zahl der Stände und Aktionen bei dieser Premiere noch etwas in Grenzen hielt. Sollten sich die Veranstalter entschließen, die Albschäferwoche auch künftig mit einem solchen Tag für die ganze Familie zu beschließen, wäre hier sicherlich noch Luft nach oben. Dass der Landkreis Heidenheim mit all seinen Direktvermarktern, Kunsthandwerkern und regionalen Produzenten einiges an Potenzial dafür aufweisen würde, steht außer Frage.

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