Nun trifft es also auch Heidenheim. Die Postbank schließt ihre Filiale, und mit ihr verschwindet der Standort der einstigen Hauptpost. Während die Post- und Paketdienstleistungen durch ein Netz von Partneragenturen gesichert bleiben, die schon jetzt ihre Kundschaft gut versorgen, trifft diese Standortpolitik vor allem Postbank-Kunden. Für sie bedeutet die Schließung einen Serviceverlust, eventuell höhere Kosten bei Bargeldabhebungen und eine größere Abhängigkeit von digitalen Lösungen.
Die Schließung der Postbank-Filiale in Heidenheim ist Teil eines Trends: Zwar dünnen auch die Regionalbanken ihr dichtes Filialnetz aus, doch Anlaufstellen und Ansprechpartner vor Ort bleiben. Hingegen ziehen sich vor allem die überregionalen Großbanken aus der Fläche zurück und lassen ihre Kunden im Online-Dschungel allein. Eine Wertschätzung der Kunden sieht anders aus. Aber in diesen Fällen geht Wirtschaftlichkeit vor Kundenfreundlichkeit.
Diese Großbanken haben Heidenheim bereits verlassen
In Heidenheim traf es bereits Kunden der Deutschen Bank, der HypoVereinsbank, der Commerzbank und der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Jetzt also auch die Postbank-Kundschaft. Alternativen wie das Online-Banking oder der Bargeld-Service über Apps sind zwar praktisch, können aber die persönliche Beratung und den einfachen Zugang zu Bargeld nicht vollständig ersetzen.
Besonders hart wird der Schritt vor allem die Kundschaft treffen, die wenig online-affin ist, mit Banking-Apps nicht zurechtkommt oder ihre Geldgeschäfte nicht allein einer Online-Verbindung anvertrauen möchte. Vermutlich betrifft dies vor allem die ältere Generation. Dass diese sich vielleicht abwenden wird, nimmt die Deutsche Bank mit ihrer Entscheidung in Kauf.