Zwei der drei Heidenheimer Storchenbabys haben den Starkregen nicht überlebt. Sie wurden tot auf einem Balkon neben dem Kunstmuseum gefunden. Die Storchenfamilie hat ihr Nest auf dem Kamin des ehemaligen Volksbades. Für das dritte Junge besteht im Moment noch Hoffnung. Die Vogelexperten des Naturschutzbundes Nabu in Heidenheim prüfen derzeit den Gesundheitszustand des dritten Kükens, das wohl noch am Leben ist. Denn beim Überflug des Nestes mit einer Drohne beobachtete der Fotograf, wie sich ein Elterntier um das Junge kümmert.
Die toten Tiere entdeckt hatte Marco Hompes, Leiter des Kunstmuseums, der deshalb Kontakt zum Nabu aufnahm. Die Tiere lagen auf einem Balkon, waren am nächsten Tag jedoch verschwunden. Der Tod der Jungtiere sei der schrecklichen Wetterlage der letzten Tage geschuldet, meint Hompes, aber auch der tiefen Temperaturen. „In den Nestern bildeten sich durch den Starkregen am Wochenende regelrechte Wasserpfützen.“
Ungünstige Bedingungen für Storchenkinder
Das kalte und nasse Frühjahr ist für die Storchenpopulation ungünstig. In Oberschwaben hätten die Störche allgemein sehr gelitten, sagt Markus Schmid vom Nabu Heidenheim. In den vergangenen 14 Tagen seien bereits 50 Prozent der Jungtiere verstorben. „Auch wenn es noch Luft nach oben gibt, hält die Population einen solchen Verlust aus“, sagt Schmid. „Spannend wird es, wenn sich diese Fälle in Zukunft noch öfter wiederholen sollten aufgrund des Klimawandels und anderen Faktoren.“
Die Jungstörche befänden sich in ihrer Entwicklung gerade in einem Stadium, in dem ihr Gefieder noch nicht genug ausgebildet sei, weswegen die Tiere erfrieren würden. Gleichzeitig seien die Tiere aber schon so groß, dass die Storcheneltern sie nicht mehr ausreichend abschirmen und schützen könnten.
Die Heidenheimer Störche hatten schon im vorigen Jahr kein Glück mit ihrem Nachwuchs. Eines der Storchenjungen hatte sich bei einem Flugversuch in einer Schnur des Nistmaterials verhangen und strangulierte sich. Es musste von der Bergwacht geborgen werden. Das zweite Junge überlebte offenbar ebenfalls nicht.
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