Verein ohne Vorstand

Abteilungsleiter wollen beim SV Bolheim an Lösungen arbeiten

In den zwei Wochen seit der gescheiterten Vorstandswahl beim SV Bolheim haben erste Gespräche über die Zukunft des Vereins stattgefunden. Die Abteilungsleiter zeigen sich optimistisch.

Zwei Wochen nach der misslungenen Hauptversammlung gibt es ein Signal: „Der SV Bolheim zeigt sich weiterhin stark und entschlossen, die Herausforderungen zu meistern.“ Diese Nachricht schickt die SV-Geschäftsstellenleiterin und Wintersport-Abteilungsleiterin Melanie Wallner als Statement aller Abteilungsleiter auf die Frage nach den jüngsten Entwicklungen.

Am vergangenen Dienstag haben demnach alle Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter „vereint an einer Lösung gearbeitet, um die Zukunft des Vereins zu sichern“, heißt es in der E-Mail weiter. Offenbar sehen die Gesprächsbeteiligten durchaus optimistisch in die Zukunft: „Es ist ermutigend zu sehen, wie alle Beteiligten mit Engagement und Teamwork an einer positiven Lösung arbeiten“, schließt das Statement. Bei ihren Gesprächen haben sich die Abteilungsleiter offenbar vom Württembergischen Landessportbund (WLSB) beraten lassen.

Die Vorstandswahl blieb ohne Ergebnis

Bei der jüngsten Hauptversammlung des SV Bolheim am 22. März war es wegen mehrerer Themen zu scharfen Diskussionen und offenem Streit gekommen. Die bisherigen Vorstandsmitglieder waren danach geschlossen nicht mehr zur Wahl angetreten, andere Kandidaten gab es nicht.

Umstritten waren zum einen die vorgestellten Ideen zu einer möglichen Sanierung des Vereinsheims. Dort herrscht offenbar vor allem wegen der veralteten Heizungsanlage Handlungsbedarf. Allerdings würden allein die vordringlichsten Sanierungsarbeiten schon eine sechsstellige Summe verschleißen. Teilen der Versammlung waren die Zahlen jedoch nicht detailliert genug, zudem gibt es zumindest in Teilen wohl auch den Ansatz, das Gebäude gänzlich zur Disposition zu stellen.

Streit um eine Satzungsänderung

Hochgekocht war die Stimmung jedoch wegen eines von mehreren Abteilungen eingereichten Antrags auf Satzungsänderung. Demnach sollten die Stimmverhältnisse im Hauptausschuss verändert werden und sich künftig an der Mitgliederzahl der jeweiligen Abteilung orientieren. Wie das damals noch amtierende Vorstandsmitglied Thilo Eckermann in der Versammlung betonte, habe der Vorstand den Antrag wegen Formfehlern ablehnen müssen, nicht aber wegen des Inhalts.

Beim WLSB konnte sich diese Woche urlaubsbedingt niemand zur Entwicklung beim SV Bolheim äußern, auf Landkreisebene hat sich aber auch der Sportkreis Heidenheim mit Bolheims größtem Verein befasst. Sportkreis-Präsident Klaus-Dieter Marx bestätigt, dass der Antrag in der vorgelegten Form abgelehnt werden musste, auch wenn der Inhalt nachvollziehbar gewesen sei. „Satzungsänderungen müssen sehr akribisch vorbereitet werden“, sagt Marx, sei doch die Vereinssatzung „wie die Bibel für die Gläubigen“. Er habe im Vorfeld dazu geraten, den Antrag zwar abzulehnen, den Inhalt aber vorzubesprechen. Dazu kam es nicht mehr.

Verbände bieten dem SV Bolheim Unterstützung an

Auch aus Sicht des Sportkreises geht es nun darum, den Blick in die Zukunft zu richten. Dabei müsse auch auf die Lebensqualität in Bolheim geachtet werden: Der SV hatte bei der letzten Zählung knapp 1000 Mitglieder, rechnerisch ist demnach rund jeder dritte Bewohner Bolheims im Verein aktiv, darunter Hunderte Kinder und Jugendliche. „Es braucht jetzt Gespräche in vernünftigem Umgangston“, so Marx. Der Sportkreis und der WLSB stünden bereit, um die weitere Entwicklung zu begleiten.

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