Brücken in alle Welt

Andrea Purmann aus Herbrechtingen auf der Panamericana in Richtung Feuerland

Andrea Purmann hat ihre Kindheit in Herbrechtingen verbracht, bevor sie mit ihrer Familie in die Nähe von München gezogen ist. Noch heute kommt sie gerne für eine Wanderung durch das Eselsburger Tal zurück. Weihnachten allerdings verbringt sie dieses Jahr mit ihrem Freund und ihrem Hund auf der Panamericana.

Mein Name ist Andrea Purmann, ich bin am 8. Mai 1961 im Heidenheim geboren und bis zu meinem zehnten Lebensjahr in Herbrechtingen aufgewachsen. Ich erinnere mich noch gerne an die Zeit in Herbrechtingen, etwa an die hügelige Landschaft des Eselsburger Tals, wohin ich auch heute noch gerne zum Wandern zurückkomme. Damals gab es noch richtig viel Schnee zum Skilaufen und Rodeln und für Schneeballschlachten. Auch das alljährliche Kinderfest ist mir noch gut in Erinnerung.

Meine Lieblingsgerichte sind immer noch Linsen mit Spätzle und die schwäbischen Brezeln schmecken mir bis heute besser als die bayrischen. Zusammen mit meinen Eltern und meinem jüngeren Bruder sind wir, als ich zehn Jahre alt war, in die Münchner Umgebung umgezogen. Und obwohl ich immer eher Hochdeutsch als Schwäbisch sprach, fiel es mir anfangs gar nicht leicht, mich mit dem Bayrischen zurechtzufinden. Es war wie eine neue Sprache für mich, also quasi meine erste Auslandserfahrung. Das Reisen und das Fernweh wurden mir von meinen Großeltern und Eltern quasi in die Wiege gelegt. Mein Großvater bereiste als 18-Jähriger mit seinem Motorrad Länder wie Iran, Syrien, den Libanon oder Jordanien. Meine Mutter ging mit 50 Jahren zusammen mit ihrem Rauhaardackel Maxi als Au Pair-Oma in die USA. Und mein Vater bereiste mit seinem Kanu Flüsse und Länder wie den Yukon, Sibirien und die Mongolei.

Treue Begleiter entlang der Panamericana in Richtung Feuerland. privat

Beruflich hatte es mich daher auch in die Touristik und in Fluggesellschaften wie LTU und Lufthansa gezogen und so konnte ich schon früh viele Teile der Welt bereisen. Auch nachdem meine Tochter auf die Welt gekommen war, sind wir immer unterwegs gewesen.
Mit 50 Jahren hatte ich bei der Lufthansa nochmals beruflich einen anderen Weg gewählt und habe zehn Jahre lang das Leben als Flugbegleiterin genossen und mein Fernweh ausleben können.

Während der Corona-Pandemie entwickelte sich bei meinem Partner und mir die Idee, die Panamericana mit dem eigenen Wohnmobil abzufahren und so machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Fahrzeug. Bei der schwäbischen Firma Batari Fahrzeugbau aus Ziertheim haben wir uns dann unser Wohnmobil für unsere Reise bauen lassen. Für so eine Reise mussten wir auch einiges organisieren.

Wir haben unsere Wohnung komplett aufgelöst, alles was ging, verkauft oder verschenkt, der Rest wurde eingelagert. Anfang April dieses Jahres haben wir unseren Camper nach Hamburg für die Verschiffung nach Halifax gefahren.
Am 1. Mai sind mein Lebensgefährte Paul, unser Hund Mango und ich nach Montreal geflogen und mit dem Mietwagen hoch nach Halifax, Kanada, gefahren, um den Camper abzuholen. Wir haben mittlerweile Kanada komplett durchquert, sind weiter nach Alaska und nun auf dem Weg durch die Nationalparks Richtung Mexiko, wo wir Anfang Januar vor Ort sein müssen, da dann unser US-Visum ausläuft.
Unser Ziel ist es, in zwei Jahren in Feuerland anzukommen und somit die Panamericana-Route komplett abgefahren zu sein