Welche Probleme der B19-Umleitung fortbestehen und welche neu dazugekommen sind
Dass auf der Bolheimer Ortsdurchfahrt zu den Hauptverkehrszeiten nur wenig Durchkommen herrscht, dürfte inzwischen den meisten Autofahrerinnen und Autofahrern im Landkreis Heidenheim bekannt sein. Die Sperrung kann nicht aufgehoben und die Umleitungsroute nicht verlegt werden, aber kleine Verbesserungen sind trotzdem möglich. So sieht es zumindest der Herbrechtinger Stadtrat Martin Müller, der in Bolheim lebt.
Da wäre zum einen die Ampelschaltung in Mergelstetten: Laut Müller sei diese noch nicht umgestellt worden und reserviere immer noch zu viel Zeit für die Abbiegespuren, sodass in jeder Grünphase nur wenige Autos weiterfahren könnten. Auch in Bolheim stelle jede Kreuzung mit der Landesstraße ein Problem dar: „An den Kreuzungen muss man sich den Zugang erzwingen“, so Müller.
Sicherheit auf dem Schulweg in Bolheim
Auf Nachfrage erklärt Mario Böck, der für die Stadt Heidenheim im Bereich der Verkehrstechnik arbeitet, dass die Ampelschaltung in Mergelstetten schon vor Tagen umgestellt worden sei. "Die Hauptverkehrsrichtung hat nun zwischen zehn und 15 Sekunden länger grün", so Böck. Mehr sei nicht möglich, da ansonsten noch mehr Stau am nahen Bahnübergang entstehen würde. Zudem müsse es für Kinder weiterhin möglich sein, die Straße vor der Silcherschule zu überqueren.
Auch Martin Müller aus Bolheim hat Probleme auf dem Schulweg erkannt: Kinder aus dem östlichen Teil des Ortes müssen auf ihrem Weg zur Grundschule die Landesstraße überqueren, das sei im Moment aber gefährlich. „Es gibt zwar eine schmale Querungshilfe, aber wenn die Kinder dort stehen, fahren die Lkw sehr nah an ihnen vorbei“. Für Abhilfe könne vielleicht eine temporär aufgestellte Ampel sorgen.
Lkw auf Abwegen durch Wohngebiete
Immerhin sei die Situation in Bolheim außerhalb der Hauptverkehrszeiten abends und morgens inzwischen „unproblematisch“, so Müller. Das Verkehrsaufkommen sei zwar höher als ohne Umleitung, „aber irgendwo müssen die 20.000 Autos, die am Tag normalerweise über die B19 fahren, ja hin“.
In Herbrechtingen sind weniger die Autos und mehr die Lkw ein Problem: Menschen, die in Wohngebieten nördlich und südlich der Bundesstraße leben, sprechen von Lkw-Fahrern, die durch die Wohngebiete fahren und versuchen, das Gewerbegebiet oder die Autobahn zu erreichen.
Beschilderung soll verbessert werden
Laut Norbert Dommel, dessen Ingenieurbüro als Bauherrenvertreter auftritt, hat die Stadt Herbrechtingen wenige Tage nach Beginn der Umleitung neue Schilder aufgestellt, um genau das zu verhindern. Dadurch seien inzwischen weniger Lkw auf den falschen Straßen unterwegs, es gebe aber immer noch Fahrer, die sich verirren würden.
Auch der Ausschuss für Umwelt, Bauwesen und Verkehrsangelegenheiten der Stadt Herbrechtingen beschäftigte sich am Donnerstag mit dem Thema. Dort war man sich einig, dass die Beschilderung noch suboptimal sei und eine bessere Beschilderung besonders im Norden und Süden der Stadt aufgebaut werden sollte.
Auch die Beamten der Polizei Giengen hätten festgestellt, dass Lkw hin und wieder durch Wohngebiete fahren, so Thomas Hagel, Pressesprecher beim Ulmer Polizeipräsidium. "Jedoch hat dies im Vergleich zur ersten Baustellenwoche eher abgenommen", so Hagel. Bei Kontrollen habe die Polizei auch mehrere Verstöße gegen Durchfahrtsverbote auf der B19 festgestellt und geahndet.
Immer noch im Zeitplan
Wie im Ausschuss für Umwelt, Bauwesen und Verkehrsangelegenheiten der Stadt Herbrechtingen berichtet wurde, liegen die Bauarbeiten auf der B19 immer noch voll im Zeitplan. Wenn das auch weiterhin so bleibt, soll ab Mittwoch eine Tragschicht zur Straße hinzugefügt werden. Erst später folgt die Asphaltierung, die sehr wetterabhängig sei: Besonders Regen könne die Arbeiten verzögern.