Wenn sich die Stoffbahnen des Himmelszelts im Eselsburger Tal heben, beginnt für viele eine besondere Zeit: Zwischen Flammkuchen und Luftartistik, christlicher Botschaft und poppigen Konzerten entsteht für gut sieben Wochen jährlich ein Ort, der in Herbrechtingen quasi Kultstatus erreicht hat. Auch 2025 verwandelt sich das Eselsburger Tal wieder in eine bunte Bühne für Begegnung, Musik, Akrobatik und Kultur. Los geht’s Anfang Mai. Doch was macht das Himmelszelt in diesem Jahr aus – welche Programmpunkte setzen Akzente, welche Veranstaltungen sind neu? Meike Schlumpberger, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, gibt einen Einblick.
Ein Programm voller Höhepunkte
Der Veranstaltungs-Auftakt findet am 1. Mai mit dem traditionellen Kunsthandwerkermarkt statt – laut Schlumpberger eine der beliebtesten Veranstaltungen, bei der Besucherinnen und Besucher nicht nur stöbern, sondern sich auch mit Flammkuchen und anderen Leckereien stärken können. „Für die kleinen Gäste gibt’s auch wieder eine Hüpfburg“, sagt Schlumpberger.
Musikalisch wartet das Festival in diesem Jahr mit einer Neuheit auf: Die Band „Fries“ um Ex-“Schulze“-Sänger Friedrich Sigloch tritt am 23. Mai auf. Auch das Duo „Bea-Tricks und Mr. Kläuschen" feiert Premiere – mit einer Familienshow am 11. Mai. Altbekannt, aber jedes Mal ein Besuchermagnet, ist der Auftritt von Johannes Warth, der am 17. Mai bereits zum achten Mal auf der Zeltbühne steht. „Seine Show ist fast ausverkauft“, freut sich Schlumpberger.
Zu den weiteren Highlights zählen der Auftritt der Percussion-Formation „Double Drums“ am 30. Mai sowie die große Luftartistik-Gala „Himmels-Cruises“ am 25. Mai. Auch der Kinderzirkus zum Mitmachen, vom 10. bis 13. Juni, ist längst fester Bestandteil – und bereits ausgebucht.
Insgesamt stehen 15 Veranstaltungen auf dem Programm – sieben davon bei freiem Eintritt. (eu ist in diesem Jahr ein Saisonticket sowie eine Aktion, bei der beim Kauf von vier Tickets ein fünftes gratis ist. Für das „Tentivent25“-Konzert am 31. Mai zahlen Jugendliche, was sie möchten. „Wir wollen den Zugang erleichtern, unabhängig vom Geldbeutel“, so Schlumpberger.
Gemeinschaftsprojekt mit Herzblut
Dass das Himmelszelt jedes Jahr aufs Neue stattfindet, ist laut der stellvertretenden Vorsitzenden vor allem einem starken ehrenamtlichen Engagement zu verdanken. Bereits Mitte April begannen Aufbau und Vorbereitungen – mit rund 40 bis 50 Helferinnen und Helfern. „Offiziell zählen wir 54 Vereinsmitglieder, aber es machen viel mehr Menschen mit, auch ohne Mitglied zu sein“, betont die 32-jährige Bolheimerin.
Hinter den Kulissen arbeiten verschiedene Teams – etwa für Technik, Deko, Luftartistik, Kinderzirkus oder Verpflegung. Beim Zeltbetrieb selbst helfen Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen, mit ganz verschiedenen Hintergründen. Schlumpberger: „Das Team ist bunt und das spiegelt sich auch im Veranstaltungsprogramm.“ Und zum Essen? Von Waffeln über Pommes und Flammkuchen bis hin zu Curry- und Feuerwurst gibt es kulinarisch alles, was zum Rummel dazugehört – bei Kinderveranstaltungen auch Popcorn.
Was inzwischen ein gut eingespieltes Festival ist, hat seine Wurzeln in einem ganz persönlichen Traum – und einer langen Geschichte, die das Himmelszelt über die Jahre zu dem gemacht hat, was es heute ist.
Ein Zelt mit Geschichte
Gegründet wurde der gleichnamige Verein offiziell im Dezember 1999, doch die erste Veranstaltung unter dem Zeltdach geht bereits auf das Jahr 1997 zurück. Die Ursprungsidee, erzählt Schlumpberger, war der Lebenstraum von Wolfgang Geier aus Herbrechtingen, der unbedingt ein Zirkuszelt besitzen wollte. Um ihn formierte sich ein wachsendes Team aus Begeisterten, die seine Vision teilten: Einen Ort zu schaffen, an dem Kultur, Glaube, Begegnung, Artistik und Lebensfreude miteinander verschmelzen.
Heute trägt ein neues Vorstandsteam die Verantwortung: Neben Meike Schlumpberger sind das Natalie Häußler (Vorsitzende), Natalie Ostertag (Kassiererin) und Malte Teichert (Beisitzer).

„Wie eine fünfte Jahreszeit“
Für Schlumpberger selbst ist das Himmelszelt mehr als ein Ehrenamt. Die Grundschullehrerin ist seit ihrer Kindheit dabei – erst als Teilnehmerin im Kinderzirkus, später als Helferin. „Für mich ist das wie eine fünfte Jahreszeit: eine super intensive und von Gemeinschaft geprägte Zeit.“ Bleibt nur noch ein Wunsch offen: „Schönes Wetter, viele Besucherinnen und Besucher, die eine gute Zeit haben, und vor allem: keine Unfälle“, sagt Meike Schlumpberger.
28. Himmelszelt-Ausgabe: Wo es Tickets gibt
Eintrittskarten für die kostenpflichtigen Veranstaltungen im Himmelszelt sind online erhältlich unter www.himmelszelt-herbrechtingen.de sowie im Vorverkauf bei Samen Walter, Brückenstraße 6, in Herbrechtingen und bei der Biotal-Hofgemeinschaft, Talstraße 19, ebenfalls in Herbrechtingen
Unterstützt wird das Festival von langjährigen Kooperationspartnern: der Biotal-Hofgemeinschaft, der Mühlradgemeinschaft Eselsburg und dem Evangelischen Jugendwerk.