Es begann mit einer Idee – und einem Gespräch in der Herbrechtinger Musikschule. Moore Erten, 55 und studierter Schlagzeuger aus Konstanz, hatte im September 2023 gerade seine Stelle als Schlagzeuglehrer in Herbrechtingen angetreten, als er zwei dortige Kollegen ansprach: „Lasst uns eine Band gründen!“ Ulrich Eckardt (Gitarren- und Basslehrer) und Dr. Sebastian Fischer (Klavierlehrer) waren begeistert. „Plötzlich stand die Möglichkeit im Raum, neben dem Unterrichten selbst wieder richtig Musik zu machen und auf die Bühne zu gehen“, erinnert sich Eckardt. Er, der mit seiner Partnerin Kirsten Herrmann-Gehringer bereits als Jazzduo auftritt, brachte sie mit ins Boot – die Herbrechtinger „Buigenjazzer“ waren geboren.
Plötzlich stand die Möglichkeit im Raum, neben dem Unterrichten selbst wieder richtig Musik zu machen und auf die Bühne zu gehen.
Ulrich Eckardt, Gitarren- und Basslehrer
Seither probt die vierköpfige Band regelmäßig im Pavillon der Wartbergschule, die erste Reihe an Konzerten steht kurz bevor und den „Jazz mit Stil von den Buigenjazzern“ gibt es seit drei Wochen auch auf CD.
Vier Musiker, eine Leidenschaft
Ulrich Eckardt, 64 Jahre alt, unterrichtet seit 27 Jahren in Herbrechtingen und ist auch darüber hinaus ein erfahrener Musiker. In Salzburg studierte er Musik und stand in seiner Laufbahn unter anderem mit Phil Collins auf der Bühne. Bei den Buigenjazzern spielt Eckardt vor allem Bass und fungiert als Bandleader. „Er ist beharrlich und sorgt mit seiner Liebe zum Detail für den richtigen Groove“, befindet Erten.
Er ist beharrlich und sorgt mit seiner Liebe zum Detail für den richtigen Groove.
Schlagzeuger Moore Erten über Ulrich Eckardt
Moore Erten ist der Rhythmusgeber der Band. Der 55-jährige Schlagzeuger, der bereits mit Udo Lindenberg spielte, bringt seine Spezialität – das Brushplaying – ein. „Und er ist unser Gute-Laune-Lieferant“, ergänzt Eckardt schmunzelnd. Eine Eigenschaft, die nicht zu unterschätzen sei, wo sich die Band doch gerade durch Harmonie – musikalisch wie zwischenmenschlich – auszeichne.
Dr. Sebastian Fischer, 57, ist promovierter Musiker, Pianist und Violinist aus Stuttgart. Seit 13 Jahren unterrichtet er in Herbrechtingen und bringt als Pianist der Band eine breite musikalische Erfahrung mit. „Ein großes Talent“, loben ihn seine Kollegen.
„Es ist wichtig, neben der unterrichtenden Tätigkeit auch an den eigenen Stilen als Musiker zu feilen. Man lernt nie aus.“
Ulrich Eckardt, Bassist und seit 27 Jahren Musikschullehrer in Herbrechtingen
Die Stimme der Band gehört Kirsten Herrmann-Gehringer. Die 60-Jährige ist eine Croonerin, beherrscht also eine weiche Gesangstechnik à la Frank Sinatra, und kann scatten – improvisiertes Singen in instrumental-ähnlichen Klängen. Bei den Buigenjazzern spielt sie zudem die elektrische Blockflöte Elody und kümmert sich um organisatorische Aufgaben wie die Gema-Abwicklung.
Swing, Latin, Bossa Nova – und immer gute Laune
„Jazzy, groovy, swingy, melodisch, breit gefächert“, so beschreibt die Band ihren Stil. Gute Laune steht im Mittelpunkt. „Unsere Musik soll an einen Strandspaziergang erinnern, ans Meer, an eine laue Sommernacht“, sagt Erten.
Noch setzt die Band auf Neuinterpretationen bekannter Stücke, doch das könnte sich bald ändern. „Kirsten schreibt Songs, und wir können uns eigene Stücke gut vorstellen“, sagt Eckardt. Auch eine Repertoire-Erweiterung über den Jazz hinaus steht im Raum. Ganz allgemein, sagt Eckardt: „Es ist wichtig, neben der unterrichtenden Tätigkeit auch an den eigenen Stilen als Musiker zu feilen. Man lernt nie aus.“
Unsere Musik soll an einen Strandspaziergang erinnern, ans Meer, an eine laue Sommernacht.
Moore Erten, Drummer und Management-Verantwortlicher
Die erste CD – ein musikalisches Manifest
Ende Februar hielt die Band ihre erste CD in den Händen. „Ein musikalisches Manifest, aber auch ein organisatorisches Muss“, sagt Erten, der sich um die Auftritte der Buigenjazzer kümmert. „Ohne CD buchen dich Veranstalter nicht“, erklärt er. Am 1. November 2024 nahm die Band also vier verschiedene Songs live in einem Studio in Staufen auf. Das Ergebnis: eine Auswahl von Jazz-Stücken, die verschiedene Facetten der Band zeigen – vom swingenden „There Will Never Be Another You“ über den bluesigen „Basin Street Blues“ bis zur romantischen Ballade „Polkadots and Moonbeams“ hin zur Bossa-Nova-Nummer „Watch What Happens“.
Von der CD gibt es 200 Exemplare – 100 für den Verkauf bei Konzerten, der Rest als Demo für Veranstalter. Eine Release-Party ist nicht geplant, aber Eckardt versichert: „Wer eine CD möchte, kann sich bei uns melden. Und wenn sie aus sind, machen wir neue.“
Auftritte und Zukunftspläne
Seit ihrem ersten Konzert beim Jazz-Frühstück im Talhof haben sich die Buigenjazzer um weitere Gigs und Konzerte gekümmert. Ein Auftritt pro Monat ist das erklärte Ziel – und die musikalische Weiterentwicklung steht ebenso im Fokus. „Wir wollen eigene Stücke schreiben und neue Stile ausprobieren“, sagt Eckardt. Eines stehe fest: Die Reise der Herbrechtinger Buigenjazzer habe gerade erst begonnen.
Anstehende Auftritte:
Am Samstag, 29. März spielen die Buigenjazzer beim Bürgerempfang im Herbrechtinger Rathaus, im Juni treten sie im Ulmer Zelt auf, im August folgt ein Konzert in der Klostergastronomie Herbrechtingen sowie ein Auftritt im Schloss Stuttgart. Aktuelle Informationen zur Band gibt es auf Instagram: @die_buigenjazzer