Auch wenn die Wahl in den Vereinsvorstand nur die erste von vielen Herausforderungen für die neuen Chefinnen und Chefs des SV Bolheim war – sie war so wichtig wie symbolträchtig. Der mit mehr als eintausend Mitgliedern größte Vereins des Orts stand monatelang auf der Kippe, am Dienstag hat die Mitgliederversammlung ein beispielloses Unheil abgewendet, nämlich das Ende im 125. Jahr nach der Vereinsgründung.
Vereine mit ihren Regularien und Gremien mögen im Zeitalter der schier grenzenlosen Individualität bisweilen angestaubt wirken, aber gerade in ländlichen Regionen wie unserer sind sie auch der Kitt der Gesellschaft. Vereine verbinden die Generationen, sie können ein Treiber der Integration sein, und wie identitätsstiftend ein Verein für einen ganzen Landstrich sein kann, hat der FC Heidenheim bewiesen.
Als Beweis für die Bedeutung seien jene 182 Männer und Frauen genannt, die am Dienstagabend in die Hauptversammlung strömten und mit großer Disziplin an den zukunftsweisenden Entscheidungen ihres Vereins mitwirkten. Sie belegen, wie wichtig ihnen dieser SV ist, in dem ihre Kinder und Enkel sich sportlich messen, in dem sie selber kicken, Ski fahren, turnen oder Tischtennis spielen, wo sie Freunde treffen und sich fit halten.
Für den neuen Vorstand ist diese Präsenz Bestätigung und Auftrag zugleich. Hätten die Verantwortlichen am Dienstag auf nur dünn besetzte Reihen geblickt, hätten sie den Verein getrost zu Grabe tragen können. So aber gilt es, mit viel Energie den Weg in die Zukunft zu finden.