Leserbrief

Man sollte sich über den Bitcoin gut informieren und dann entscheiden

Leserbrief zum Kommentar von Roland Müller „Wir Deppen ohne Bitcoin“ im überregionalen Teil der gedruckten Ausgabe vom 6. Dezember, den die „Südwest Presse“ verantwortet.

Wer gut über Bitcoin informiert ist, merkt schnell, dass der Autor es offensichtlich nicht ist. Wenn Sie, Herr Roland Müller, sich als Depp fühlen, dann ist das ihre Sache. Wer kein Depp sein will, informiert sich tiefgreifend erstmal und entscheidet dann, ob er in Bitcoin investieren will oder nicht. Immerhin, es werden immer mehr. Selbst Banken, Firmen und Institutionelle investieren in Bitcoin. An der Börse in London und der Wallstreet wird Bitcoin schon gehandelt. Das machen sie aus einem einfachen Grund – sie wollen nicht die Deppen sein, die vom Spielfeldrand nur zuschauen, wie eine neue Technologie Einzug hält und die Zukunft gestaltet.

Es sind gefährliche Halbwahrheiten, die Sie in ihrem Beitrag veröffentlichen und die Leute nur verunsichern. Ihre Argumente erinnern mich an die Erfindung des Autos, da waren auch viele der Meinung, das Pferd wird man nicht ersetzen können mit so einem lauten und stinkenden Fahrzeug. Heute wissen wir es besser. Und Bitcoin? Der steht immer noch ganz am Anfang und „ja“ es wird sich zeigen, ob sich diese Technologie zum Wohl der Menschen durchsetzen und in welchem Bereich sie ihre Hauptanwendung finden wird.

Es wird mit dem Bitcoin so sein, wie mit allen neuen Technologien, am Ende wird man klüger sein. Meiner Meinung nach kann der zum Deppen werden, der sich einfach nicht gut informiert und blind in etwas investiert, das er nicht versteht. Es gibt Leute, die wollen einfach nur einen Reibach mit Bitcoin machen, es gibt Leute, die investieren in Bitcoin einfach, um mit dabei zu sein, in der Hoffnung eine gute Entscheidung getroffen zu haben. Und es gibt Leute, die sich informieren und so erfahren, warum es Bitcoin gibt, welche Idee damit verbunden ist, welche Chancen sich ergeben können und investieren deshalb ganz bewusst.

Eine Erfolgsgarantie gibt es auch mit Bitcoin nicht. Doch wer glaubt, in der traditionellen Finanzwelt auf der sicheren Seite zu sein, den will ich an das Jahr 2007 erinnern, dem Jahr des Beginns der Finanzkrise. Da haben sich bestimmt viele als Depp gefühlt, weil Sie alles verloren haben.

Man sollte sich gut informieren und dann entscheiden, so habe ich das zumindest gemacht – ich bin doch kein Depp.

Thomas Renner, Herbrechtingen