Leserbrief

Manchmal wünschte ich, ich wäre König von Deutschland

Es bedarf Mut zur Veränderung, Geduld und Zuversicht, meint Thomas Renner in seinem Leserbrief.

Manchmal wünschte ich, ich wäre König von Deutschland. Was würde ich gerne tun, wäre ich König von Deutschland? Ich würde gerne dafür sorgen, dass mehr Menschen zu Wort kommen, die etwas Positives zu sagen haben. Es sollten mehr Menschen zu Wort kommen, die mit einem gesunden Optimismus uns Deutsche in die Zukunft begleiten.

Im Moment scheinen wir in keiner guten Zeit zu leben. Nachrichten wie Krieg, Umweltzerstörung, Klimawandel, Flüchtlingskrise, Politikverdrossenheit und die Zuwendung zum Nationalismus machen uns Sorgen. Probleme, die man nicht einfach mal so lösen kann, natürlich auch nicht mit guten Worten. Es bedarf schon auch Mut zur Veränderung, Geduld und Zuversicht.

Aber das haben viele nicht – warum auch? Vielleicht kommen einfach zu viele derer zu Wort, die lauthals herumschreien und Untergangsstimmung verbreiten. Wenn wir diesen Menschen zuhören, wird uns das nicht viel helfen, denn wenn es bergab geht, braucht man umso mehr Mut zur Veränderung, Zuversicht und Geduld.

„Wir Deppen ohne Bitcoin“, dieser Kommentar hat es auf die Titelseite der HZ geschafft. Und was man sonst auch noch so hört über Bitcoin ist, er wird von Kriminellen missbraucht, er verschwendet viel Energie, es handelt sich um ein Schneeballsystem u.s.w… wie ist das denn z. B. bei Gold? Gold wird auch von kriminellen genutzt, die Gewinnung von Gold schädigt die Umwelt immens und erfordert einen hohen Energieaufwand es zu gewinnen und je mehr Gold kaufen, je teurer wird Gold. Ist es deshalb ein Schneeballsystem? Keiner käme auf die Idee, Gold zu verteufeln.

Wie ist das mit dem Dollar, Euro etc.? Wird doch auch von kriminellen genutzt – oder? Unser elektronisches Bezahlsystem mit Homebanking, EC-Karte, Paypal, die Banken selbst etc., es benötigt doch auch viel Strom. Und ich selbst bin, als ich 18 Jahre alt war, auf ein Schneeballsystem hereingefallen, das damals noch in D-Mark abgelaufen ist.

Die Argumente gegen Bitcoin überzeugen mich nicht. Ich gebe zu, ich weiß nicht wohin die Reise mit Bitcoin gehen wird und die Kritik ist ja auch teilweise berechtigt. Ich habe nur den Mut gefunden, mich darauf einzulassen, ich bin bereit, mich etwas zu verändern und ich habe Zuversicht, eine gute Entscheidung getroffen zu haben. Nun brauche ich noch Geduld und Durchhaltevermögen. Denn jene, die nur Untergansstimmung verbreiten, höre ich auch und sie erschüttern meinen Weg, den ich eingeschlagen habe.

Ich bin davon überzeugt, dass nichts bleiben wird wie es war. Bitcoin verändert jetzt schon die Finanzwelt massiv und wir stecken mitten drin. Man kann natürlich auch abwarten und sehen, wie es in 5, 10, 15, 20 Jahren aussieht und wo Bitcoin dann steht.

Wir müssen uns aber auch vor Augen halten, den Lohn hat der Mutige, der, der an die Zukunft glaubt, der, der beharrlich sich in Geduld übt und der etwas wagt, ohne dabei seine Existenz aufs Spiel zu setzen und der, wenn es nicht gut gelaufen ist, wieder aufsteht, neu beginnt und weitermacht im Rahmen seiner Möglichkeiten. Wenn ich König von Deutschland wäre, ich würde euch Deutschen sagen. Der Wandel ist nicht neu, er war schon immer da.

Bitcoin ist in diesem Moment, wo du meine Worte liest, ein Teil der Veränderung. Höre nicht nur auf die, die laut schreien und Untergansstimmung verbreiten. Höre auch auf die Mutigen, die mit Zuversicht und Vertrauen sich verändern lassen und schon vorangegangen sind. Sie schreien in der Regel nicht auf den Titelseiten der Zeitungen, sondern Sie sind eher still.

Prüfe, was sie sagen, informiere dich, wäge ab und entscheide dann. Ich will nicht König von Deutschland sein, ich wünschte nur, wir Deutschen hätten mehr Mut, Zuversicht und Geduld und das sollte auch mal auf einer Titelseite einer Zeitung zu lesen sein.

Thomas Renner, Herbrechtingen