Wartbergfriedhof

Nach nur zwei Jahren: Die Baumgrabanlage in Herbrechtingen wurde erweitert

Seit 2021 gibt es in Herbrechtingen die Möglichkeit, in einem Baumgrab auf dem Wartbergfriedhof beerdigt zu werden. Diese alternative Bestattungsform ist so beliebt, dass das Grabfeld zwischenzeitlich erweitert wurde. Wie groß die Anlage nun ist und wie viele Baumgräber geschaffen wurden.

Nach nur zwei Jahren: Die Baumgrabanlage in Herbrechtingen wurde erweitert

Die letzte Ruhe unter einem Apfelbaum finden. Für viele Herbrechtingerinnen und Herbrechtinger ist das offenbar eine tröstliche und schöne Vorstellung, wenn man selbst oder die Liebsten nach dem Tod auf diese Weise beigesetzt werden. Diese alternative Form der Bestattung ist seit Januar 2021 in Herbrechtingen möglich und hat sich innerhalb kurzer Zeit zur beliebtesten gemausert, wie Ingrid Waizmann, die in der Stadtverwaltung für die Friedhöfe zuständig ist, zu berichten weiß. Alle 84 Baumgräber seien inzwischen belegt, manche sogar bereits doppelt – wie es bei Ehepaaren gern angenommen wird.

Auf dem Wartbergfriedhof hatten Auszubildende des städtischen Bauhofs im Jahr 2020 eine Baumgrabanlage in Eigenregie entworfen und umgesetzt. Es wurden sieben Apfelbäume gepflanzt – einer mittig, umringt von den anderen sechs. Um jeden Stamm herum wurden Röhren in die Erde eingesetzt, die Platz für zirka zwölf Urnen bieten. Dadurch bleiben die Urnen an Ort und Stelle und können von den Wurzeln nicht verdrängt werden. Als Grabsteine fungieren sogenannte Kissen, die an entsprechender Stelle an den Stamm gesetzt werden. Darüber hinaus wurden Kieswege angelegt und zwei Sitzbänke für die Angehörigen montiert. Dies soll den Park-Charakter des Friedhofs unterstreichen.

Die Herbrechtinger Baumgrabanlage war innerhalb von zwei Jahren belegt

Als sich die Vollbelegung im Frühjahr nach etwas mehr als zwei Jahren abzeichnete, setzte sich Waizmann mit Bauhofleiter Benjamin Schwarz in Verbindung, der die Erweiterung in die Wege leitete.

Die sieben Apfelbäume wurden damals absichtlich so gesetzt, dass die Grabanlage problemlos kreisförmig vergrößert werden kann. Innerhalb von zwei Wochen im April wurden zehn neue Zierapfelbäume gepflanzt, die Platz für zirka 120 Gräber bieten.

Außerdem hat der städtische Bauhof auf vielfachen Wunsch aus der Bürgerschaft die Kieswege asphaltiert. Laut Schwarz hatte man sich daran gestört, dass vom Schotter die Schuhe dreckig werden, vor allem war es schwierig mit Rollatoren darauf zu fahren. Die Materialkosten für die Erweiterung der Baumgrabanlage betragen zirka 30.000 Euro. Insgesamt ist die Fläche des Grabfelds 750 Quadratmeter groß.

Aufwand für die Hinterbliebenen ist sehr gering

Diese Bestattungsform stoße unter anderem deshalb auf großen Anklang, selbst in den Herbrechtinger Teilorten, so Waizmann, weil sich der Arbeitsaufwand für die Hinterbliebenen in Grenzen halte. Der Friedhofsgärtner kümmert sich um die Pflege und Bepflanzung der Baumringe. Wer möchte, kann weitere Blumen oder Deko zum Grabkissen dazulegen.

Für die Verleihung von Nutzungsrechten an einem Urnenwahlgrab in der Baumgrabanlage werden 1950 Euro berechnet. Die Nutzungsdauer beträgt zunächst 15 Jahre.

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