Nachverdichtung in der Innenstadt

Neuer Polizeiposten in Herbrechtingen: Puzzlestücke fügen sich zusammen

Die Kreisbaugesellschaft Heidenheim plant, in Herbrechtingen einen Polizeiposten in ein Mehrfamilienhaus zu integrieren. Der Gemeinderat wird die Pläne am 16. Mai diskutieren. Es gibt noch Fragen zur Parkplatzsituation und Gebäudehöhe.

Wie in einem Puzzle scheinen sich die Teile zusammenzufügen: Die in Giengen ansässige Kreisbaugesellschaft Heidenheim besitzt an der Herbrechtinger Badstraße ein gut 630 Quadratmeter großes Grundstück, die Stadt Herbrechtingen wiederum strebt innerstädtische Nachverdichtung an, und schlussendlich suchen das Land Baden-Württemberg und das Polizeipräsidium Ulm dringlich nach einem neuen Standort für den Herbrechtinger Polizeiposten.

Das Puzzle könnte über einen Neubau an der Badstraße vollendet werden. Die Kreisbau hat bereits Pläne ausgearbeitet, wonach im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses Räume für die Polizei entstehen könnten. In den vier Stockwerken darüber stellt sich das kommunale Unternehmen insgesamt elf Wohnungen vor. Der Gemeinderat wird sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 16. Mai, ab 17.50 Uhr mit den Plänen befassen, die Kreisbau-Geschäftsführer Jürgen Schipek vorstellen wird. Dabei gibt es auch noch offene Fragen. Für ausreichend Stellplätze ist das Grundstück zu klein, auch die geplante Höhe könnte ein Diskussionspunkt sein.

Für den Neubau braucht es 20 Stellplätze

Einschließlich des Polizeipostens im Erdgeschoss sieht die Kreisbau vier Vollgeschosse sowie ein zurückgesetztes Dachgeschoss mit Flachdach vor. Am höchsten Punkt soll das Gebäude laut Sitzungsvorlage 15,10 Meter erreichen. Diese Höhe ist offenbar notwendig, um das Vorhaben „wirtschaftlich umsetzen zu können“. Damit wäre der Neubau so hoch wie das gegenüberliegende Ärztehaus an der Langen Straße 36. Die angrenzenden Gebäude an der Badstraße sind niedriger. Die Stadtverwaltung, heißt es in der Vorlage, prüft noch, wie das Vorhaben rechtssicher genehmigt werden könnte.

Zudem würden für den Bau 20 Stellplätze benötigt. Davon beansprucht die Polizei zwei Stellplätze sowie eine Garage. Beim in Herbrechtingen angesetzten Stellplatzschlüssel von 1,5 pro Wohneinheit müssten für die Wohnungen 17 weitere Stellplätze vorgesehen werden. Auf dem Grundstück selbst sind den Planern zufolge jedoch, einschließlich fünf Garagen, insgesamt elf Stellplätze möglich. Neun weitere müssten demnach in der Umgebung gepachtet oder abgelöst werden.

Land und Polizei fordern neuen Polizeiposten

Ein neuer Polizeiposten in der Innenstadt würde die Stadtverwaltung von einem seit längerem bestehenden Problem befreien. Der bisherige Standort im Rathauskomplex auf dem Niveau der Pfarrstraße gilt nach mehr als 40 Jahren Nutzung nicht mehr als zeitgemäß. Schon lange gab es daher Überlegungen, wo die aktuell vier Beamtinnen und Beamten künftig ihren Dienst versehen könnten. Die Idee, den Posten im Herbrechtinger Bahnhof unterzubringen, löste sich aber ebenso in Luft auf wie der Ansatz eines neuen Postens im Buigencenter.

Gleichzeitig erhöhte das Land in Gestalt von Polizeipräsidium und dem Landesbetrieb Vermögen und Bau den Druck und ging im Dezember 2023 mit Zeitungsannoncen auf die Suche nach potenziellen Miet-Immobilien für den Posten. Schlimmstenfalls, so war damals hinter vorgehaltener Hand zu hören, könnte der Posten auch außerhalb Herbrechtingens angesiedelt werden. Sowohl Bürgermeister Daniel Vogt als auch Vermögen-und-Bau-Chef Dr. Stefan Horrer zeigten sich damals allerdings zuversichtlich, dass es eine Lösung geben werde, um den Posten in der Stadt zu halten. Der Vorschlag, der nun für eine städtebauliche Stellungnahme dem Gemeinderat präsentiert wird, wurde dem Vernehmen nach bereits seit mehreren Monaten vorbereitet.

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