Elektronik, Schuhe, Textilien

So lief das Weihnachtsgeschäft 2024 in Herbrechtingen

Elektronik war gefragt, Schuhe und Textilien dagegen weniger: So lief das Weihnachtsgeschäft 2024 bei den Herbrechtinger Händlern.

Die Einzelhändler in Herbrechtingen zeichnen ein unterschiedliches Bild vom Weihnachtsgeschäft. „Wir hatten sehr viel zu tun und sind sehr zufrieden“, sagt Andreas Tschente, Inhaber von Euronics Bertz. Besonders hoch war das Interesse der Kundschaft an Fernseher, Receiver und Co. Ein Grund: Zum 7. Januar 2025 stellen ARD und die dritten TV-Programme ihren TV-Empfang um. Statt in Standard- (SD) und High-Definition-Qualität (HD) wird dann nur noch in HD gesendet.

Aber auch sonst sei durchweg gut verkauft worden, im Bereich der Küchen- und Haushaltsgeräte seien beispielsweise Heißluft-Fritteusen sehr gefragt gewesen. „Wir stellen fest, dass die Kunden bereit sind, mehr auszugeben, wenn sie im Gegenzug auch länger etwas vom Gekauften haben“, so Tschente. Hochwertigkeit und Langlebigkeit seien wichtiger denn je.

Schwieriges Jahr für Schuh- und Textilhändler

Als durchwachsen beschreibt Maria Baumgärtner, Verkäuferin bei Schuh Merkle, das Weihnachtsgeschäft. „Der Schuh- und Textilbereich war schon das ganze Jahr über schwierig und auch das Geschäft vor Weihnachten lief nicht besonders.“ Sie glaubt, dass es etwas mit der allgemeinen Unsicherheit zu tun hat. „Die Leute sind sparsamer und vorsichtiger. Auch unsere Stammkunden kommen nicht mehr so oft, und wenn, dann kaufen sie weniger.“

Man könne das Geld eben nur einmal ausgeben. „Und da sind die Böller zu Silvester oder ein Urlaub offenbar wichtiger.“ Dazu komme natürlich der Online-Handel, mit dem man schon seit Jahren konkurriere. „Wir haben immer wieder Aktionen und haben ständig reduzierte Ware im Sortiment, aber mit dem Online-Handel können wir nicht mithalten.“ Ausgleichen könne man das nur mit persönlicher Beratung und Service. „Das hilft allerdings nicht, wenn die Kunden nicht in den Laden kommen.“

Sehr zufrieden mit dem Geschäft der vergangenen Wochen ist man bei Pflanzen Spengler. „Wir können uns wirklich nicht beklagen“, sagt Verkäuferin Ramona Frühholz. Egal ob Weihnachtssterne, Christbaumschmuck oder der Weihnachtsbaumverkauf selbst. „Alles lief besser als im Vorjahr.“

Bilder sind kein klassisches Geschenk mehr

Mit den Worten „echt okay“, fasst Winfried Gloge von der Galerie Hohe Wart das Geschäft in den vergangenen Wochen zusammen. „Eigentlich haben wir aber kein klassisches Weihnachtsgeschäft mehr, diesen Peak zum Ende des Jahres, den es noch vor zehn oder mehr Jahren gab, das ist vorbei.“ Bilder seien kein klassisches Geschenk mehr. „Da kann man zu viel falsch machen und den Geschmack nicht treffen“, so Gloge. Stattdessen kaufe man Bilder eher für sich selbst und daher nicht unbedingt vor Weihnachten. Beklagen wolle er sich allerdings nicht.

„Vor zehn Jahren war es fast zu viel des Guten und ich habe nächtelang durchgearbeitet, jetzt hat es sich auf ein vernünftiges Maß eingependelt, das einen ernährt und funktioniert.“ Natürlich habe der Online-Handel vieles kaputtgemacht. Viele Bilder werden online gekauft. „Dann gehen die Leute davon aus, dass sie das Bild fix und fertig bekommen. Das ist aber oft nicht der Fall und dann braucht man uns als Fachgeschäft eben doch, um die Bilder aufzuspannen und zu rahmen. Unser Geschäft mit Bilderrahmung und Buchbinderei war schon immer ein Nischenangebot und das ist es geblieben. Aber wir lieben unsere Arbeit.“

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