So sehen die Pläne für den Bolheimer Kindergarten St. Martin aus
Von einer riesengroßen Freude sprach Bürgermeister Daniel Vogt am Donnerstag in der Gemeinderatssitzung. Er meinte nicht die einstimmige Entscheidung für die Erweiterung des Bolheimer Kindergartens St. Martin, sondern die üppige Förderung, die es dafür geben wird. 800.000 Euro hat die Stadt aus dem Ausgleichsstock ergattert. 170.000 Euro mehr als erwartet. Umso erfreulicher, weil die Erweiterung des Kindergartens samt Umbau des Bestandsgebäudes rund 2,35 Millionen Euro kosten wird. Aber da die Nachfrage nach Krippenplätzen steigt, kommt man um die Erweiterung nicht herum. Die Stadt gerät im Bereich der unter Dreijährigen bereits aktuell in ein Minus von rund 15 Prozent. Bis 2025 fehlen in der Gesamtstadt rund drei U3-Gruppen, 2030 sind es vier. Der Bau einer zusätzlichen Krippengruppe ist laut der Stadtverwaltung also unerlässlich, um den bestehenden Rechtsanspruch auf Betreuung ab dem ersten Lebensjahr auch nur annähernd decken zu können.
Mittelfristig bedarf es in Bolheim eine zweite Krippengruppe
In Bolheim steht außerdem ein Neubaugebiet mit rund 50 Wohneinheiten kurz vor der Vermarktung. Der zusätzliche Wohnraum hat ebenfalls Auswirkungen auf den Betreuungsbedarf. Laut Gutachten muss in Bolheim daher kurzfristig mindestens eine U3-Gruppe geschaffen werden, darüber hinaus Gruppen- und Schlafräume für eine Erweiterung der Ganztagesbetreuung, eine größere Küche und Personalräume. Mittelfristig bedarf es einer weiteren Krippengruppe. Da der finanzielle Spielraum begrenzt ist, entschied der Gemeinderat im April aber, dass der Kindergarten St. Martin zunächst nur um zehn Krippenplätze erweitert wird. Und erst in einem zweiten Schritt soll noch eine zweite Gruppe geschaffen werden. Für den angestrebten Holzmodulbau ist die Fläche im Süden vorgesehen, die ausreichend Platz für die zweistufige Erweiterung bietet. Sie ermöglicht einen direkten Zugang zu den Außenspielflächen und eine ideale Andienung an die Baustelle.
Dieter Frank, Leiter des Fachbereichs Bau: „Derzeit favorisieren wir eine modulare Holzbauweise, um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten.“ Beschlossen sei das allerdings noch nicht. Verschiedene Markterkundungen sollen angestellt werden. Wenn alles optimal läuft, rechnet Frank mit den ersten Auftragsvergaben im Dezember dieses Jahres, spätestens im Januar. „Bei optimistischer Annahme ist eine Fertigstellung innerhalb eines Jahres ab Auftragsbeginn möglich.“
Das Kindergarten-Gebäude ist 50 Jahre alt
Neben dem Erweiterungsbau soll auch das 50 Jahre alte Bestandsgebäude in den Gassenäckern umgebaut und im Anschluss auch energetisch saniert werden. Alte und neue Räume sollen aufeinander abgestimmt werden. „Während der Maßnahmen kann die bis dahin vorhandene Einrichtung für den Kindergarten Rottsteige genutzt werden“, so Frank. Damit würden die Arbeiten nicht unter laufendem Betrieb stattfinden müssen. „Parallel oder anschließend wird dann der Neubau samt Außenanlagen errichtet. Ich denke, das ist eine smarte Lösung für alle Beteiligten.“