Ein Spatenstich gegen den Mangel an Kita-Plätzen fand am Montag in Bolheim statt. Die Kindertagesstätte St. Martin wird im Laufe der kommenden Monate saniert und um einen Neubau erweitert wird. Herbrechtingens Bürgermeister Daniel Vogt sowie Mitglieder des neuen Gemeinderats, Kinder der Kita, deren Eltern und Verantwortliche des Bauprojekts waren vor Ort, um diesen Meilenstein zu feiern.
„Ein Spatenstich ist immer ein Symbol für einen Aufbruch, ganz nach dem Motto: Jetzt passiert was,“ erklärte Herbrechtingens Bürgermeister den anwesenden Kindern. „In den nächsten Monaten entsteht hier ein großer Neubau, sodass euer Kindergarten künftig auch eine weitere Gruppe und viel viel Raum bekommt, der euch verbindet“, so Vogt.
Das sind die geplanten Maßnahmen
Der Neubau entsteht auf einer Fläche von 440 Quadratmetern und soll Platz für eine neue Krippengruppe, also für weitere zehn Kinder im Alter von unter drei Jahren schaffen. Neben einem Gruppenraum, Schlafraum, Gruppen-Nebenraum, Toiletten- und Wickelraum wird es auch einen großen Speiseraum mit Küche, ein Büro für die Kitaleitung, ein Zimmer für Elterngespräche und eine behindertengerechte Toilette geben. Auch eine PV-Anlage sowie Dachbegrünung sind vorgesehen.
Der Neubau, der mit dem Bestandsgebäude verbunden wird und ein Gesamtgebäude bildet, wird von allen Kindern und Erziehenden genutzt, wodurch auch im Bestandsgebäude Anpassungen vorgenommen werden müssen. Der Neubau soll bis Juni 2025 bezugsfertig sein.
Sanierung des Bestandsgebäudes
Das Bestandsgebäude des Kindergartens St. Martin soll schrittweise saniert werden. Vogt: "Das wurde in der letzten Gemeinderatssitzung beschlossen, denn wenn man mal genauer hinschaut, sieht man, dass auch da der Zahn der Zeit genagt hat." Das Gebäude wird nicht generalsaniert. Zunächst, als erste Etappe sozusagen, werden die Heizungen erneuert und innen Sanierungsarbeiten vorgenommen. Die Gesamtkosten belaufen sich Vogt zufolge auf schätzungsweise rund 320.000 Euro.
Viel Lob und Dank
Vogt lobte die gute Zusammenarbeit über verschiedene Gremien hinweg, die es ermöglicht habe, das Projekt schnell voranzutreiben. Etwa im Gemeinderat, aus dem - als das Thema Kindergarten, Platzbedarf und Erweiterungspläne auf den Tisch kam - sofort hervorgegangen sei: "Jawohl Verwaltung, macht euch auf den Weg und bringt uns einen Vorschlag."
Das Erweiterungsprojekt wurde vom Architekturbüro Maier und Linder Architekten geplant. Die Firma Heinrich Hebel tritt als Generalunternehmer auf, hat also den Hauptauftrag für das neue Gebäude und ist für dessen bauliche Umsetzung verantwortlich.
Zum Schluss ergriff Architekt Stefan Linder das Wort und erklärte den anwesenden Kindern auf spielerische Weise, wie ein Bauprojekt, wie dieses, zustande komme: Durch viele Menschen, die alle etwas gut können und zusammen an einem Strang ziehen, nämlich. Nicht nur den Namenspatron des Kindergartens, St. Martin, band er in seine Geschichte ein, sondern auch Bob, den Baumeister. Er zog Parallelen zum Projekt der Kita-Erweiterung, das nur durch die Zusammenarbeit vieler talentierter Menschen erfolgreich sein könne. Am Ende riefen die Kinder: "Jo, wir schaffen das!"
Zukunftsorientierte Bauweise
Das neue Gebäude wird vollständig aus Holz errichtet und durch eine nachhaltige Wärmepumpe beheizt werden. Die Gesamtkosten des Projekts, inklusive Außenanlagen, Parkplätze, Spielgeräte, Gartenhütten belaufen sich auf rund 2 Millionen Euro, von denen 800.000 Euro durch Fördermittel aus dem Ausgleichsstock finanziert werden. Der Bau soll noch vor den Sommerferien 2025 abgeschlossen sein.
Übergangsweise sind die Kinder aus der Kita St. Martin in einer gemieteten Container-Anlage untergebracht. Diese war ursprünglich für die Sanierung des Bolheimer Kindergartens Rottsteige angemietet worden und wurde nun zur Kosteneinsparung von der Stadt Herbrechtingen übernommen. Im März 2025 sollen die Sanierungsarbeiten am Bestandsgebäude St. Martin abgeschlossen sein und die Kinder zurück ins - dann sanierte - Bestandsgebäude einziehen können.