So wirkt sich die B19-Sperrung bei Herbrechtingen auf den Berufsverkehr aus
Am frühen Morgen scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Es ist dunkel und kalt, die Sonne ist noch nicht aufgegangen und der stahlblaue Himmel taucht nur hin und wieder zwischen den Wolken auf. Keine einladenden Außenbedingungen, aber vollkommen normal für diese Jahreszeit. Die perfekte Zeitpunkt, um eine Umleitung zu testen.
Besagte Umleitung ist nötig, weil die B19 zwischen dem früheren „Teddykreisel“ an der Giengener Autobahnauffahrt und dem Schwenk-Kreisel bei Mergelstetten gesperrt ist. Auf diesem Teilstück der Straße soll die Fahrbahndecke erneuert werden. Die finanziellen Mittel dafür stellen Bund und Land zur Verfügung, die Stadt Herbrechtingen muss sich um die Bauarbeiten kümmern und die Umleitungen planen. Zwischen sechs und acht Wochen sollen die Arbeiten insgesamt dauern.
B19-Sperrung: Umleitung über Anhausen und Bolheim
Am ersten Dienstagmorgen der Sperrung beginnt die Autofahrt in Niederstotzingen, bei Bissingen geht es auf die L1079. Normalerweise könnte man von hier aus auch nach Herbrechtingen und dort auf die B19 fahren. Dass das nicht mehr funktionieren wird, ist hier noch nicht angeschrieben.
Folgt man der von der Stadt Herbrechtingen veröffentlichten Route, biegt man stattdessen nach Dettingen ab. Dort, an der L1164, gibt es auch erste Schilder, die die Umleitung ankündigen. Die Fahrt geht weiter nach Norden, dann durchquert die Umleitung Bolheim. Bis jetzt waren die Straßen fast leer, nun sind auch andere Autofahrer unterwegs, allerdings nicht genug, um die Fahrt zu verlangsamen.
Das ändert sich in Mergelstetten an der Kreuzung nahe der Silcherschule. Hier treffen Fahrzeuge aus allen Richtungen aufeinander, erst in der zweiten Ampelphase geht es weiter. Danach läuft der Verkehr wieder, um 6.50 Uhr endet die halbstündige Fahrt in der Heidenheimer Innenstadt.
B19-Umleitung: Ab 7 Uhr Stau zwischen Bolheim und Mergelstetten
Später stellt sich heraus, dass die ersten Verkehrsprobleme auf der Umleitung nur wenige Minuten später beginnen: Schon um 7 Uhr berichten erste Autofahrer von stockendem Verkehr, danach nur noch von Stau. Dieser erstreckt sich zeitweise von Anhausen bis Mergelstetten, so beschreibt es auch der Bolheimer Peter Beug, der als Anwohner mit der Umleitung konfrontiert wird. "Um 7.15 Uhr fing der Stau an, dann folgten eineinhalb Stunden Chaos.", so Beug.
Für die Menschen in Bolheim sei der stockende Verkehr besonders problematisch, da sie vom heimischen Grundstück nicht mehr auf die Straße kommen würden. Auch die Rückkehr in den Ort sei schwierig, egal ob man aus Richtung Heidenheim oder aus Richtung Giengen komme. Als besondere Problempunkte hat Beug die Kreuzung beim Bolheimer Feuerwehrmagazin sowie die Kreuzung nahe der Silcherschule in Mergelstetten identifiziert. "Die Ampelschaltung ist für eine Umleitung unzureichend", so Beug, durch sie müssten die Fahrzeuge von und nach Heidenheim zu lange stehen.
Davon berichten auch verschiedene Autofahrerinnen und Autofahrer, die die Umleitung auf dem Weg zur Arbeit genutzt haben. Im Vergleich zu den üblichen Fahrtzeiten verloren manche nur 10 Minuten, andere bis zu einer Stunde, je nach Tageszeit und Wegstrecke. Im Gegensatz dazu bietet der frühe Morgen noch freie Fahrt, wie lange das so bleiben wird ist aber fraglich.
Hier: Alles zu den Umleitungsstrecken, die seit Montag, 18.9.2023, gelten.
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