Stau auf der B19-Umleitung: Das sind die Lösungsansätze in Bolheim und Heidenheim
Die Sperrung der B19 und das hohe Verkehrsaufkommen, vor allem auf der Umleitungsstrecke durch Bolheim, haben viele Autofahrerinnen und Autofahrer im Landkreis Heidenheim verärgert. Das ist auch der Stadtverwaltung in Herbrechtingen, die für die Bauarbeiten und die Umleitungen verantwortlich ist, nicht entgangen. Stadtbaumeister Dieter Frank spricht von "vielen Leuten", die sich am Montag und Dienstag gemeldet hätten.
Das Hauptproblem, dass die Anrufer und Frank identifiziert haben, ist der Rückstau von Autos durch Bohlheim. Grund dafür ist unter anderem die Ampelanlage an der Kreuzung bei der Mergelstetter Silcherschule. Laut Frank habe die Stadt Herbrechtingen deshalb mit der Stadt Heidenheim Rücksprache gehalten und eine längere Grünphase für den Verkehr in Nord-Süd-Richtung und andersherum vereinbart. Manche Einwohner aus Herbrechtingen hätten sich zudem beschwert, das Lkw innerorts auf Straßen unterwegs seien, die nicht für sie gedacht sind. Diesem Umstand will Frank mit verbesserter Beschilderung entgegentreten, damit auch die Lkw-Fahrer die offiziellen Umleitungsrouten nutzen.
Erhöhte Belastung für Bolheim
"Wir haben nachjustiert und werden das auch weiter beobachten", so Frank. Mehr als nachjustieren könne die Stadt aber nicht, denn die Erfahrung zeige, dass zum Beispiel eine noch weitläufigere Ausweichstrecke ohnehin nicht angenommen werden würde: "Viele halten sich ja jetzt schon nicht an die Umleitung". Er gibt auch zu bedenken, dass das Verkehrsaufkommen in den ersten Tagen nach einer Sperrung immer am höchsten sei und sich dann wieder verbessern werde. Am Mittwoch sei die Verkehrssituation schon deutlich besser als noch am Dienstag.
Frank weiß auch, dass viele Einwohner von Bolheim trotzdem unzufrieden mit der Verkehrssituation sind: "Die Bolheimer Bürger müssen schon lang eine erhöhte Belastung aushalten". Das sei leider das Problem von vielen Orten, durch die eine Landesstraße führt, denn diese Art von Straße sei für den überörtlichen Verkehr gedacht. Nach den Wochen mit hoher Belastung soll es wieder ruhiger in Bolheim werden, laut Frank müsse die B19 bei Herbrechtingen dann mindestens 20 Jahre lang nicht mehr saniert werden.
Mehr Arbeit für die Polizei
Neben der Umleitung, die durch Bolheim verläuft, gibt es noch eine andere, die das Gebiet der Stadt Giengen durchquert. Diese scheint bei Autofahrerinnen und Autofahrern aber weniger beliebt zu sein und deshalb auch keine Probleme hervorzurufen. Laut Anita Jansen, Mitarbeiterin im Ordnungsamt der Stadt Giengen, ist das Verkehrsaufkommen an manchen Orten in der Stadt höher als sonst, zum Beispiel auf der Brenztalbrücke. Zu Problemen oder Beschwerden habe das aber bis jetzt noch nicht geführt.
Anders ist die Situation bei der Polizei: Wie Thomas Hagel, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ulm, berichtet, haben die Polizei verschiedene Beschwerden von Einwohnern aus dem Landkreis Heidenheim erreicht. Meist gehe es dabei um Verkehrsteilnehmer, die durch Wohngebiete und über gesperrte Wege fahren. "Den Beschwerden wird nachgegangen, indem verschiedene Straßen durch die Polizei überwacht werden", so Hagel. Die Polizei kontrolliere die Straßen bereits mehr als üblich und werde in Zukunft noch mehr Kontrollen anstreben.
Auch zwei Verkehrsunfälle mussten Polizisten auf den Umleitungsstrecken im Landkreis aufnehmen. Laut Hagel kann man aber nicht automatisch einen Zusammenhang ableiten: "Da die Unfallursache Unaufmerksamkeit war, hätten die Unfälle wohl auch auf der regulären Strecke passieren können".
Sanierung im Zeitplan
Wenige Tage nach Beginn der Straßensperrung gibt es schon sichtbare Fortschritte bei den Sanierungsarbeiten an der B19. Dieter Frank, der Stadtbaumeister von Herbrechtingen, berichtet, dass der gesamte obere Straßenbelag zwischen dem nördlichen Ende der Sperrung und dem Tunnel in Herbrechtingen bereits entfernt wurde. "Die Baustelle läuft nach Plan", so Frank, bis zum Ende der Woche soll der Straßenbelag auf der gesamten Strecke entfernt werden. Die geplante Bauzeit von sechs bis acht Wochen könne sich nur verlängern, falls im Untergrund der Straße unvorhergesehene Probleme auftreten würden, die dann zu mehr Aufwand beim Ausheben führen könnten.