Glückwunsch und meinen Respekt an die Königsbronner Gemeinderäte, die trotz der Nähe zu Zeiss den Fokus auf der breiten Bevölkerung haben und den Hebesatz der Grundsteuer A und B bei moderaten 360 Prozent angesetzt haben. Solche Gemeinderäte benötigen die Bürger der Gemeinden, und diese können zurecht stolz auf sie sein, da sie auch die finanziellen Möglichkeiten von Älteren, Familien und weniger Begüterten mitberücksichtigen.
In der Gemeinde Herbrechtingen wurde das anders gehandhabt. Da hat der Gemeinderat dafür gestimmt zum 1. Januar 2025 die Grundsteuer A von 350 auf 510 Prozent und die Grundsteuer B von 390 auf 430 Prozent anzuheben. Zudem empfiehlt die Stadtverwaltung, die Hebesätze für 2026 nochmals zu überprüfen, um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, insbesondere angesichts der finanziellen Herausforderungen der Stadt.
Für mein Dafürhalten hat der Großteil des Gemeinderats der Stadt Herbrechtingen das Ziel der Grundsteuerreform nicht verstanden und hier eine zusätzliche Geldquelle entdeckt, was nicht das Ziel der Reform darstellt. Hier appelliere ich an ein Umdenken, auch was die aktuelle wirtschaftliche Situation im Land betrifft. Wenn die Stadt Herbrechtingen Geld benötigt, sollte sie effizienter werden und über interne Sparmaßnahmen nachdenken, anstelle monatlich Neueinstellungen und fragwürdige Neuanschaffungen zu tätigen. Auch sind die Gebäude auf dem ehemaligen Liegelind-Areal komplett realitätsfremd, da die Gemeinde Herbrechtingen bezahlbaren Wohnraum benötigt und keine überteuerten Mieten und Immobilien. Hier wurde gefühlt viel Geld versenkt bzw. an Investoren verschenkt.
Wichtig wäre generell, dass jede Gemeinde die Grundsteuer vor und nach der Reform offenlegt um dem vorgegebenen Ziel der Aufkommensneutralität gerecht zu werden, und das dann auch wieder anpasst, denn für viele Bürger sind die massiven Preissteigerungen seit der Pandemie schon Belastung genug.
Dieter Weit, Bissingen