Handgemachtes im Häuschen

Wie Anna Mäck aus Bolheim auf die Idee kam, einen Straßenverkauf zu eröffnen

Anna Mäck bietet in einem Mini-Verkaufshäuschen im Herbrechtinger Ortsteil Bolheim Handgemachtes von Kinderkleidung bis Geschenkartikel an. Das Nähen hat sie sich per Youtube selbst beigebracht.

Wie Anna Mäck aus Bolheim auf die Idee kam, einen Straßenverkauf zu eröffnen

Wenn man Anna Mäck früher nach ihrem Hobby gefragt hat, dann war das lange Jahre ausschließlich der Sport - Handball, um genau zu sein. Doch dann hat die Bolheimerin durch Zufall entdeckt, dass sie noch ganz andere Talente hat. Angefangen hat es mit Nähen, dabei hatte sie noch nicht mal eine eigene Nähmaschine und Begriffe wie „Nahtzugabe“ musste sie googeln. Dass sie sich dennoch an eine (geliehene) Maschine setzte und mit Anleitung eines Youtube-Videos Stoffmasken nähte, war rein aus der Not geboren. Denn in der sozial-psychiatrischen Einrichtung, in der Anna Mäck als Sozialarbeiterin arbeitet, waren Masken zu Beginn der Corona-Zeit Mangelware. Dass das so gut klappte, überraschte die 29-Jährige selbst und weckte ihre Neugierde, was sich denn sonst noch alles in Handarbeit herstellen lässt.

Vertrauen, dass die Kundschaft auch ehrlich bezahlt

Inzwischen näht die junge Mutter mit großer Begeisterung von Kindermützen bis Einkaufstaschen, gestaltet Postkarten und Geschenkartikel und noch so einiges mehr. So erfolgreich, dass sie aus dem Hobby einen kleinen Verkauf gemacht hat. Wobei „klein“ in diesem Fall wörtlich zu nehmen ist: Ein winziges Verkaufshäuschen zur Selbstbedienung steht vor ihrem Haus am Auweg 4 in Bolheim. Das bestückt sie regelmäßig mit ihren Produkten und macht dafür Werbung auf Social Media. Versteckt im Wohngebiet würden das Häuschen sonst wohl nur wenige durch Zufall finden. Bezahlt werden kann in bar, aber auch ganz zeitgemäß mit Paypal. Vertrauen in die Kundschaft wird in beiden Fällen vorausgesetzt.

Großer bürokratischer Aufwand für das Bolheimer Mini-Unternehmen

Doch so klein das Verkaufshäuschen auch ist, der bürokratische Aufwand war groß und nicht billig und reichte von der Gewerbeanmeldung bis zur "Bauerlaubnis". Jetzt müsse sie erst einmal das Geld verdienen, das sie in ihr kleines Geschäft investiert habe, berichtet die 29-Jährige lachend.  Aber immerhin, einen Namen hat das Mini-Unternehmen schon: A.M. Manufaktur. Damit legt sich Anna Mäck auch nicht auf die Produkte fest, die in ihrer kleinen Werkstatt unterm Dach entstehen, denn Ideen hat sie noch jede Menge.

Im vergangenen Winter entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Plotten und gestaltete alle möglichen Gegenstände mit personalisierten Schriftzügen. Die ersten Versuche waren Christbaumkugeln mit Namen für Freunde und Verwandte. Noch relativ neu sind kleine Häuschen, Pflanzgefäße und Schutzengel aus einer speziellen Gießmasse, die optisch wie weiße Keramik aussieht. Und Anna Mäck scheut sich auch nicht zu erzählen, dass sie einiges ausprobiert und wieder verworfen hat.

Die Kindermützchen und kuschelweichen Pumphosen haben sich dagegen als Klassiker entwickelt. Auf Anfrage näht Anna Mack auch immer mal wieder in der gewünschten Größe, doch regelmäßig will sie das nicht. „Ich möchte nähen, wenn ich Lust habe“, sagte sie. Derzeit gehört der Tag in erster Linie ihrer kleinen Tochter. In ihre Werkstatt schafft es Anna Mäck meistens erst am Abend und da soll das kreative Werkeln ja dann auch Entspannung sein und kein Produktionsstress.

Wofür ein Plotter gut ist

Ein Plotter ist ein Gerät, das ähnlich aussieht wie ein Drucker und viele Möglichkeiten bietet, selbst kreativ zu werden. Er fährt eine Grafiken anhand der Linien nach und eignet sich deshalb dafür, Zeichnungen oder Schriftzüge auf unterschiedliche Materialen zu übertragen. Je nach Modell können Plotter auch schneiden, prägen, zeichnen oder scannen.