Straßensanierung

Wann die Sperrung der B19 bei Herbrechtingen aufgehoben wird

Seit Mitte September arbeiten die Bauarbeiter an der Erneuerung des Fahrbahnbelags der B19 bei Herbrechtingen. Der erste Bauabschnitt steht kurz vor der Vollendung, die Sperrung hat bald ein Ende.

Wann die Sperrung der B19 bei Herbrechtingen aufgehoben wird

Es ist die Nachricht, auf die viele Autofahrende sowie Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Ausweichstrecken gleichermaßen warten: Am Freitag, 27. Oktober, soll die B19 bei Herbrechtingen im Laufe des Nachmittags wieder befahrbar werden. Dann sollte das seit Mitte September angeschwollene Verkehrsaufkommen rund um die Baustelle auch wieder auf das gewohnte Maß schrumpfen.

Stadtbaumeister Dieter Frank und der von der Stadt Herbrechtingen beauftragte Bauleiter Norbert Dommel kommen gerade aus dem wöchentlichen Treffen der Baubeteiligten und sind durchaus zufrieden, als sie diese Nachricht mitteilen können. „Es ist wirklich gut gelaufen“, sagt Frank, „man muss der Baufirma wirklich ein Lob aussprechen.“

12.000 Tonnen Asphalt wurden auf die B19 gewalzt

Am Donnerstag waren die Straßenbauer noch mit letzten Asphaltarbeiten auf der B19-Fahrbahn beschäftigt, ab Mittwoch kommender Woche sollen die Markierungen aufgebracht werden. Zudem müssen vor der Freigabe noch die Induktionsschleifen vor den Ampelanlangen in den Straßenbelag eingebaut werden.

Man muss der Baufirma wirklich ein Lob aussprechen.

Dieter Frank, Stadtbaumeister Herbrechtingen

Was die Baufirma in den vergangenen Wochen geleistet hat, verdeutlichen Frank und Dommel anhand einiger Zahlen: Rund 12.000 Tonnen Asphalt wurden in mehreren Schichten auf den drei Kilometer langen Abschnitt aufgebracht und gewalzt, angeliefert in weit mehr als 500 Lkw-Ladungen aus Gundelfingen und Goldshöfe. Bis zu 28 Lastwagen pendelten zwischen den Asphaltwerken und der Baustelle hin und her. Zwei sogenannte Straßenfertiger waren zeitgleich im Einsatz, um eine nahtlose Fahrbahn herzustellen.

Mehr als 500 Lkw-Ladungen Asphalt waren nötig, um den drei Kilometer langen B19-Abschnit zu asphaltieren. Rudi Penk

Das Wetter hat sowohl den Auftraggebern als auch den Bauarbeitern in die Hände gespielt. „Besser geht es nicht“, sagt Frank. Das bis zuletzt sehr milde Wetter hat dazu beigetragen, dass die Bauzeit am unteren Ende des angepeilten Zeitfensters blieb: Auf sechs bis acht Wochen war die Sperrung der B19 veranschlagt gewesen, und wenn jetzt nicht noch ein harscher Wintereinbruch dazwischenkommt, wird die Sperrung exakt am Ende von Woche sechs wieder aufgehoben.

Die Einfädelspur an der Pelletskreuzung soll Anfang Dezember fertig sein

Komplett abgeschlossen sein werden die Bauarbeiten damit aber noch nicht. An der Einfädelspur von der aus Richtung Giengen kommenden L1082 in die B19 wird noch einige Woche gearbeitet werden, bevor auch dort die abschließende Deckschicht asphaltiert werden kann.

Ein Teil der neuen Spur, die dazu beitragen soll, den Verkehr in diesem Bereich deutlich zu entzerren, ist bereits hergestellt worden. Ab kommender Woche soll dann verstärkt an der stützenden Böschung gearbeitet werden. Diese wird aus sogenannter bewehrter Erde gebaut. Dabei handelt es sich um Drahtkörbe, die mit Erde gefüllt und aufgestapelt werden, ähnlich wie Gabionenwände, die eine Zeit lang im Gartenbau modern waren. Stadtbaumeister Frank und Bauleiter Dommel hoffen, dass dieser Bauabschnitt bis Anfang Dezember fertiggestellt sein wird.

Unklarer Schaden an der Brenzbrücke

Danach wird allerdings noch ein kleines Fragezeichen bestehen bleiben. Frank erklärt, dass bei der Straßensanierung festgestellt wurde, dass die Brenzbrücke im Zuge der B19 womöglich schadhaft ist. Konkret könnte es einen Schaden an der Abdichtung des Brückenkörpers geben, nach dem Abfräsen hätten die Fachleute jedoch nichts feststellen können. Gemeinsam mit dem Bund sei jedoch entschieden worden, diese Stelle zunächst in den kommenden Jahren zu beobachten und notfalls später zu sanieren. Allen Beteiligten sei klar, dass es Kritik geben werde, wenn die nun sanierte Piste in einigen Jahren wieder aufgebrochen werden müsste, die Alternative sei aber gewesen, die B19 an dieser Stelle für mindestens ein halbes Jahr zu sperren.

Nach dem Beginn der Sperrung am 18. September und etlichen Staus vor allem in Bolheim habe sich der Umleitungs- und Ausweichverkehr in den vergangenen Wochen eingependelt, sagt Frank. Lediglich in den Elsterweg verirrten sich immer noch Lastwagen, die dort nichts zu suchen hätten. Allerdings seien auch immer wieder Fahrzeuge mitten in der Baustelle angetroffen worden, deren Lenker sich offensichtlich an der Absperrung vorbeigemogelt hatten.

13.000 Fahrzeuge pro Tag

Die B19, die in diesem Abschnitt als Umfahrung der Herbrechtinger Innenstadt dient, wurde 2003 eingeweiht. Im Schnitt rund 13.000 Fahrzeuge passieren diese Strecke täglich. In den vergangenen Jahrzehnten ist dabei vor allem der Lkw-Anteil gestiegen. Daher war es nach Einschätzung der Experten auch notwendig, die Verschleißschicht zu erneuern, die rissig geworden war und stellenweise „Verdrückungen“ aufwies. Nach Ansicht von Bauleiter Norbert Dommel sei aber vor 20 Jahren ordentlich gearbeitet worden: Der Unterbau sei ohne Mängel gewesen.