Schon im vergangenen Jahr sah es so aus, als würde die Bernhardiner-Schau zum letzten Mal in Herbrechtingen stattfinden. Die Bolheimer Züchter Ulrike und Karl Späth, die die Ausstellung seit 2011 organisieren, wollten nicht mehr. Nun gibt es dieses Jahr aber doch nochmal eine Auflage. Zum wirklich letzten Mal? „Wir hoffen es“, sagt Ulrike Späth. Nicht, weil den beiden etwa die Liebe zum Bernhardiner abhandengekommen wäre, sondern weil ihnen die Arbeit vor, während und nach der Schau einfach zu viel wird. „Ich bin jetzt 67 Jahre alt“, sagt Ulrike Späth, „und heute funktioniert alles über moderne Technik, Tablets und so weiter. Darin bin ich einfach nicht mehr fit genug.“
Karl Späth wiederum wird sein Ehrenamt als Landesgruppenleiter des St.-Bernhards-Clubs zum Februar 2025 abgeben, wenngleich es noch immer keinen Nachfolger gibt. Nur noch wenige Züchterinnen und Züchter sind in dem Club organisiert. „Die meisten von uns sind um die 70 Jahre alt“, sagt Ulrike Späth.
65 Bernhardiner kommen nach Herbrechtingen
Zum Finale ab Sonntagvormittag haben sich passenderweise so viele Züchter mit ihren Hunden angemeldet wie schon lange nicht mehr: 65 Bernhardiner, vom wenige Monate alten Welpen bis zum achtjährigen Senior, werden dafür nach Herbrechtingen auf den Festplatz beim Jurawell-Bad kommen. Die weiteste Anreise hat dabei ein Hund aus der Bolheimer Zucht der Späths: Er kommt mehr als .1000 Kilometer weit aus Dänemark angereist. Auch Hunde beispielsweise aus Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich werden erwartet. „Viele nehmen sich extra an den Tagen rund um die Schau frei, um zu uns zu kommen“, sagt Ulrike Späth nicht ganz ohne Stolz. Und regelmäßig sind bei der Ausstellung in Herbrechtingen nicht nur Züchter und Juroren dabei, sondern auch viele Zuschauer, die einen Blick auf die großen Hunde erhaschen wollen.
Während die Späths zwar die jährliche Bernhardiner-Schau in Herbrechtingen endgültig an den Nagel hängen wollen, sieht es bei der eigenen Zucht anders aus. Ulrike Späth, die 1978 die Zucht von ihrem verstorbenen Vater übernommen hat, plant für den Herbst wieder einen Wurf. Die großen Hunde, bei deren Zucht seit Jahren wieder vermehrt der Fokus auf der Gesundheit liege, seien wieder sehr gefragt.
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