Sinken oder steigen?

So deutlich verändern sich die Preise für die Herbrechtinger Musikschule

Die Herbrechtinger Musikschule hat ihre Gebühren seit Jahren nicht mehr angepasst. Ein Vorschlag der Verwaltung für steigende Beiträge stieß im Gemeinderat allerdings auf Kritik. Wie es nun weitergehen soll.

Die Unterrichtsgebühren der städtischen Musikschule sollten zum 1. März angepasst und zum Teil deutlich erhöht werden. Eigentlich. Nach einer kontroversen Diskussion im Gemeinderat zog die Verwaltung ihren Vorschlag zunächst zurück. In einer weiteren Sitzung, so Bürgermeister Daniel Vogt, werde man einen neuen Plan vorlegen.

Umstritten war im Rat nicht einmal die Tatsache, dass vor allem der Musikunterricht für Erwachsene deutlich teurer werden soll. Kritisiert wurde eher, dass einzelne Positionen der Kalkulation zufolge sogar geringfügig günstiger geworden wären.

Musikunterricht für Erwachsene soll stärker kostendeckend werden

Wie kam das? Statt wie früher die Preise pauschal um ein paar Prozent zu erhöhen, erklärte Kristin Bosch als Leiterin des Fachbereichs Bildung und Kultur, habe man die Gebühr für jedes einzelne Angebot genau kalkuliert. Dabei strebte die Stadt bei Unterricht für Erwachsene einen Kostendeckungsgrad von 65 Prozent an, bei Kindern und Jugendlichen war das Ziel 40 Prozent.

Die zunächst vorgesehene Preiserhöhung lag bei Kindern und Jugendlichen daher im Bereich von wenigen Prozent, die Preise für erwachsene Musikschülerinnen und -schüler wären hingegen kräftig gestiegen.

Damit war das Gremium im Prinzip auch einverstanden. Matthias Sturm, Nachfolger von Martin Müller als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, begrüßte den Vorschlag der Verwaltung. Vor dem Hintergrund immenser Investitionen in den kommenden Jahren sei es geboten, die Finanzierbarkeit aller freiwilligen Angebote der Stadt zu prüfen. „Ich finde es klasse, wenn wir die Gebühren moderat erhöhen“, sagte Sturm und fügte hinzu, er habe auch im Vergleich mit anderen kommunalen Musikschulen im Landkreis ein gutes Gefühl.

Stadtrat Mader: Absage an sinkende Gebühren

Eine Senkung sah die Gebührentabelle beim Gruppenunterricht vor. Dagegen wandte sich Ratsmitglied Hermann Mader (FWV): „Da kann ich nicht mitgehen“, sagte er. Sinkende Gebühren hielt Mader angesichts steigender Kosten für „nicht tragbar“. Jörg Wißmann (FWV) nahm dagegen an, der Gruppenunterricht sei sehr wirtschaftlich, weshalb ein geringerer Preis angepeilt werde.

Weil jedoch auch die Stadtverwaltung keine alle Seiten befriedigende Antwort auf diese Frage bieten konnte, regte Thilo Eckermann (SPD) an, den Tagesordnungspunkt zurückziehen. Dem schloss sich Bürgermeister Vogt an: „Wir kommen mit einem neuen Vorschlag.“

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