Unter Denkmalschutz

Herbrechtinger Bahnhof soll verkauft werden - das soll er kosten

Der Herbrechtinger Bahnhof ist längst keine Zierde mehr. Nun gibt es einen neuen Ansatz für die künftige Nutzung: Die Stadt will das Gebäude samt Grundstück verkaufen. Wer sich dafür bewerben kann.

Herbrechtinger Bahnhof soll verkauft werden - das soll er kosten

Die Stadt Herbrechtingen will den Bahnhof verkaufen. Das hat der Gemeinderat am Donnerstag bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung beschlossen. Geplant ist, das denkmalgeschützte Gebäude samt dem rund 850 Quadratmeter großen Grundstück zum Preis von 120.000 Euro anzubieten.

Eine bestimmte Käufergruppe haben Verwaltung und Gemeinderat dabei nicht im Blick. Laut dem Ausschreibungstext sollen sich „interessierte Privatpersonen, Bauträger und Gewerbetreibende“ aufgefordert fühlen, sich Gedanken über eine mögliche künftige Nutzung zu machen.

Interessenten sollen ihre Ideen im Gemeinderat vorstellen

Der Verkauf soll demnach über Bewerbungsverfahren vonstattengehen. Interessenten sollen eine Bauskizze, ihre Ideen für eine bauliche Umsetzung von Wohnungen oder Gewerbeeinheiten und ein schriftliches Nutzungskonzept einreichen.

Vor allem Letzteres soll mitentscheidend dafür sein, wer den Zuschlag erhält. Die Stadt wünscht sich demnach „ausdrücklich“ eine Präsentation der Bewerbung im Gemeinderat. Die Bewerbungsfrist endet im kommenden Jahr am 29. Februar.

Ratsmitglied Hermann Mader (FWV) räumte ein, er habe zunächst darüber jubeln wollen, „dass nach zehn Jahren endlich ein Konzept auf dem Tisch liegt“. Dennoch habe er Bedenken, weil mit dem Gebäude auch das Grundstück und damit eine stattliche Anzahl öffentlicher Parkplätze verkauft werden sollen, die vor allem von Pendlern genutzt würden. „Ich halte es nicht für gut, dass wir in so zentraler Lage so viel verkaufen wollen“, so Mader. Er fände es sinnvoller, eine Teilfläche zu behalten.

Wie viele Pendlerparkplätze braucht es am Bahnhof?

Stadtkämmerin Heike Lessner erklärte, man habe die Frage der Stellplätze innerhalb der Verwaltung diskutiert, man sei aber der Meinung, dass es die Vermarktung erschweren würde, wenn ein möglicher Käufer nicht auch auf die Fläche vor dem Bahnhof zugreifen könnte. Lessner wurde noch deutlicher: Man habe bereits zwei konkrete Anfragen erhalten, und die müssten zum Teil für ihre Vorhaben eigene Parkplätze vorhalten. Geplant sei aber, auf einem Nachbargrundstück Pendlerparkplätze zu schaffen.

Die Stadt hatte den sanierungsbedürftigen Bahnhof 2014 zum Preis von 78.000 Euro gekauft. Im Laufe der Zeit gab es mehrere Ansätze für eine neue Nutzung, bis hin zur Idee, den Herbrechtinger Polizeiposten dort unterzubringen. Letztlich war aber keiner der Pläne umsetzbar. Derzeit, so Lessner, seien im Erdgeschoss Lagerräume und eine kleine Werkstatt untergebracht, im ersten Obergeschoss eine Mietwohnung, darüber befindet sich eine Anschlussunterbringung für Asylsuchende.

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