„Ein kulinarischer Traum für alle, die authentisches Barbecue lieben“; „Der Laden hält, was er verspricht“; „Hier fühlt man sich wie in den USA“. Die Rezensenten auf Google überschlagen sich geradezu. Und auch bei der Punktvergabe sind sie sich bislang einig: 5 von 5 Punkten bekam das „Appalachian Barbecue and Burger“ bisher in jeder Bewertung. Das geht Jannis Öxler und Lisa Jooß natürlich runter wie Öl. Die beiden haben das kleine Restaurant an der Ziegelei Anfang Februar eröffnet. Und beide sind damit doch ins kalte Wasser gesprungen, denn sie hatten bislang keine Gastro-Erfahrung.
Amerikanische BBQ-Klassiker made in Herbrechtingen
Jannis Öxler ist gelernter Kfz-Mechatroniker, und Lisa Jooß ist Kauffrau für Büromanagement. Beide sind 33 und bereiten seit vielen Jahren amerikanische BBQ-Klassiker zu Hause zu, die bei Familie und Freunden großen Anklang fanden. „Wir hatten schon länger im Kopf, ein kleines Restaurant zu eröffnen“, sagt Jannis Öxler. Und jetzt hat es sich nun ergeben. Die Werkstatt neben der Ziegelei 12 gehört seinem Vater und für das Restaurant wurde ein Stück vom familieneigenen Grundstück abgezwackt.
Jannis Öxler und Lisa Jooß sind USA-Fans und haben schon öfter ihren Urlaub dort verbracht. „Die Küche der Südstaaten ist genau unser Ding“, sagt Öxler. Daher war immer klar, in welche Richtung die Speisekarte gehen wird. Und die Appalachen, ein Gebirge in den USA, war dann auch namensgebend für das Lokal.

Und wie unterscheidet sich das amerikanische BBQ vom deutschen Grillen? „Durch die Zeit und die Temperatur“, erklärt Jannis Öxler. Sein Pulled Pork etwa bleibt für 22 Stunden bei 120 Grad im Smoker. Die Rinderbrust – Beef Brisket – braucht immerhin zwölf bis 13 Stunden. Der Smoker in der Küche ist ohnehin das Herzstrück. 850 Kilogramm Fleisch findet darin Platz. „Ich denke, es ist der größte in Süddeutschland“, sagt Öxler. Und das hat auch seinen Grund. Das Paar möchte Specials anbieten und etwa an Thanksgiving ganze Truthähne grillen.

Bei all der USA-Begeisterung, beim Fleisch setzt das Paar auf Regionalität und wird von der Metzgerei Heußler beliefert. „Die gehen auf unsere Sonderwünsche ein“, erklärt Öxler. Etwa auf die amerikanischen Fleischzuschnitte. „Über solche Dinge reden wir dann mit dem Fleischsommelier und der macht es dann möglich.“ Möglich macht er auch eine eigens kreierte Bratwurst mit Jalapeño und Cheddar-Käse, die ebenfalls in den Smoker kommt.
Country, Jack Daniels und Corona
28 Plätze hat das Lokal auf 80 Quadratmetern. „Wir haben es bewusst so klein gewählt“, sagt Öxler. „Die Qualität soll stimmen und die Leute sollen gern hier sein und bleiben.“ Der erste Monat sei besser gelaufen als erwartet. Gestartet ist man erst mal mit einer kleinen Speisekarte, die jetzt aber ausgebaut wird. Mittwochs und donnerstags gibt es ausschließlich Burger, an den Wochenenden ab 17 Uhr zusätzlich BBQ. Im Laden läuft Country-Musik. Jack Daniels hat ein originales Whiskeyfass aus Tennessee, Leuchtreklame und einen Kühlschrank gesponsert. „Es soll alles zusammenpassen“, sagt das Paar. Im Kühlschrank befindet sich daher auch keine deutsche Biermarke, sondern ausschließlich Corona. „Zum BBQ braucht es ein mildes Lagerbier“, erklärt Öxler. „Und ein weiterer Vorteil ist, dass man bei der Marke kaum einen Unterschied zum alkoholfreien Bier schmeckt.“

Die Ziegelei in Herbrechtingen ist zwar nah an der Autobahn, aber doch etwas weg vom Schuss. „Wir wollten das so“, sagt Öxler und erklärt auch gleich, warum: Das Paar mag nicht nur die amerikanische Küche, sondern auch die dicken Autos. Sie fahren beide einen Dodge. „Wir wollten, dass man mit seinem Pick-up oder seinem Muscle-car hier direkt vor dem Laden parken kann und dass man die Autos auch sieht“, sagt Öxler. „Das gehört in den USA dazu und wäre hier nicht möglich, wenn wir ein Restaurant in der Stadt eröffnet hätten.“
Politik möchten die beiden übrigens, soweit möglich, aus dem Laden heraushalten. „Uns geht es um das Essen, die Autos und das Lebensgefühl. Das ist unser Ding und deshalb sind wir USA-Fans“, sagt Öxler.