Mit einer Fraktions-Doppelspitze gehen die Freien Wähler Herbrechtingen in eine Zukunft, in der für die Buigen-Stadt entscheidende Weichen gestellt werden. So sehen es Matthias Sturm und Petra Reiss, die zum Jahresende 2023 die Aufgaben von Martin Müller übernommen haben, der ausdrücklich eine Verjüngung der Fraktion einleiten wollte. Als Stadtrat bleibt Müller den Freien Wählern aber erhalten.
Sturm fungiert nun als Vorsitzender und Sprecher der größten Gemeinderatsfraktion in Herbrechtingen und fühlt sich als Unternehmer erklärtermaßen in den Tiefen des städtischen Haushalts wohl. Petra Reiss ist im Hauptberuf Leiterin des evangelischen Kinderzentrums in Herbrechtingen und unterstützt Sturm bei den sozialpolitischen Themen.
Jugendliche für die kommunalpolitische Arbeit begeistern
Beide Themen gehen durchaus Hand in Hand, glaubt die neue Fraktionsspitze: „Herbrechtingen investiert in den kommenden Jahren bis 2027 fast 70 Millionen Euro in die öffentliche Infrastruktur“, sagt Sturm. Bildung und Betreuung bilden dabei einen Schwerpunkt. Nach dem Neubau der Grundschule soll es mit der Sanierung des Buigen-Gymnasiums weitergehen. Und auch die Zukunft des Buigen-Centers West und den Ausbau regenerativer Energien gelten den Freien Wählern als Kernthemen.
Schon jetzt richten Sturm und Reiss aber den Blick auf die im Juni anstehenden Kommunalwahlen. Zum ersten Mal können dabei auch junge Menschen ab 16 nicht nur wählen, sondern auch gewählt werden. „Wir möchten diese jüngeren Menschen für die Wahl und die kommunale Arbeit motivieren“, sagen Reiss und Sturm. Außerdem möchten sie Menschen mit Migrationshintergrund in die kommunalpolitischen Aktivitäten einbinden. Die griechische Gemeinde in Herbrechtingen hätten sie bereits direkt angesprochen.
Die Menschen im Vordergrund, keine Partei
Grundsätzlich hat die FWV-Spitze die Hoffnung, dass die Bevölkerung durch die jüngsten Demos gegen rechts wieder stärker politisch mobilisiert sei und sich auch zu mehr ehrenamtlichem Engagement bewegen lasse. Kommunalpolitische Arbeit sehen sie dabei als ein lohnenswertes Betätigungsfeld. Im Gemeinderat können man nicht nur die Stadt mitgestalten, man könne auch persönlich viel lernen, sagt Petra Reiss.
Wichtig ist ihnen aber auch die Feststellung, dass die Freien Wähler in Herbrechtingen eine „unabhängige Interessengemeinschaft“ sind. Von der Ausrichtung der Freien Wähler in Bayern oder Sachsen grenzen sie sich klar ab. Es gehe ihnen ausschließlich darum, sich vor Ort für die Bürgerinnen und Bürger einzusetzen, nicht für eine Partei. Das wiederum sei in Herbrechtingen eine spannende Aufgabe. „Wir haben in Herbrechtingen im Moment Gestaltungsspielräume“, so Sturm.
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