Die Pläne für den Windpark im Herbrechtinger Stadtwald werden ambitionierter: Waren bislang drei Windräder nordwestlich des Ugenhofs vorgesehen, könnten es nach aktuellem Planungsstand vier werden. Laut Auskünften aus dem Rathaus läuft derzeit die Kartierung der für den Windpark vorgesehenen Fläche, im Stadtwald nordwestlich des Ugenhofs. Dabei habe man unter anderem festgestellt, dass es Platz für ein weiteres Windrad gebe. Die Folge: Das Projekt könnte sowohl finanziell als auch energetisch noch lukrativer für die Stadt werden. Denn die zusätzlichen Pachteinnahmen aus der vierten Windkraftanlage sind erheblich.
Erhöhte Einnahmen und steigende Stromproduktion
Die Stadt Herbrechtingen würde von der Firma Juwi, die den Zuschlag für das Projekt erhalten hat und den Windpark projektiert, pro Windrad rund 180.000 Euro jährlich erhalten. Bei vier Anlagen bedeutet das eine Steigerung der jährlichen Pachteinnahmen auf etwa 720.000 Euro. Über die Laufzeit des Pachtvertrags von 20 Jahren könnte Herbrechtingen dadurch insgesamt rund 14,4 Millionen Euro erzielen – eine wesentliche Erhöhung gegenüber den ursprünglich erwarteten knapp 11 Millionen Euro bei drei Anlagen.
Auch energetisch wird der erweiterte Windpark einen größeren Beitrag leisten. Während drei Anlagen eine Stromproduktion von 30 bis 45 Millionen Kilowattstunden pro Jahr erreichen könnten, erwartet man durch die vierte Anlage einen Zuwachs von weiteren 10 bis 15 Millionen Kilowattstunden. Diese zusätzliche Kapazität würde es der Stadt ermöglichen, mehr als die Hälfte ihres jährlichen Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken.
Inbetriebnahme bis 2030?
Allerdings wird es bis zur Inbetriebnahme des Windparks noch einige Jahre dauern. Wie Heike Lessner, Leiterin des Fachbereichs Finanzen und Bauvergaben im Herbrechtinger Rathaus, bestätigte, hat Juwi ein Szenario vorgestellt, bei dem die Anlagen erst Ende 2030 ans Netz gehen könnten. Diese Verzögerung hängt insbesondere von der Dauer der Genehmigungsprozesse und der Verfügbarkeit von Fachkräften ab. Sowohl die Stadtverwaltung als auch Juwi hoffen aber auf eine Beschleunigung der Verfahren, um die Windkraftanlagen möglichst früher in Betrieb nehmen zu können.