Der Herbrechtinger Tennisclub feiert seinen 50. Geburtstag. Am 7. und 8. September finden Wettbewerbe für Kinder und Erwachsene statt – außerdem gibt es eine Jubiläumsparty.
Die sportlichen Glanzzeiten von „Bum-Bum“-Boris sind natürlich schon eine Weile her. Und damit auch die Zeit, in der sich Tennisvereine vor Mitgliedern kaum retten konnten. Becker und Steffi Graf triumphieren beide am 9. Juli 1989 in Wimbledon – und begeistern eine ganze Nation. Deutschland erlebte in den 1980er-Jahren den größten Tennisboom seiner Geschichte. „Damals mussten überall neue Plätze gebaut werden“, sagt Fabian Greiner. Er ist der stellvertretende Vorsitzende des Herbrechtinger Tennisclubs und Sportwart. „Alexander Zverev ist zwar bekannt, aber zieht nicht so wie Becker und Graf früher.“
170 Mitglieder hat der Tennisclub Herbrechtingen
Heute müssen Tennisvereine schon etwas bieten, um neue Mitglieder zu gewinnen. Schnuppertraining, Ferienprogramme, Training in Schulen. So generiert man Nachwuchs. 170 Mitglieder hat der Tennisclub derzeit. „In den vergangenen zehn Jahren ist das auch relativ stabil geblieben – trotz Corona“, sagt Fabian Greiner.
Greiner ist ebenfalls über ein Sommerferienprogramm zum Verein und zum Tennis gekommen. Das war 2009 und er war zwölf Jahre alt. Parallel dazu spielte er zunächst noch Fußball, hat sich dann aber ganz aufs Tennis konzentriert. „Ich habe mich an den Verein einfach stärker gebunden und gleich heimisch gefühlt.“
Faszinierend findet er am Tennissport, dass man im Einzel zwar den Fokus auf sich selbst hat, aber dass dennoch der Mannschaftssieg an erster Stelle steht. „Man kann sich allein profilieren und hat trotzdem das Zusammengehörigkeitsgefühl“, beschreibt Greiner. „Tennis ist einfach eine tolle Ballsportart, die man in jungen Jahren lernen und bis ins hohe Alter betreiben kann.“ Das jüngste Mitglied in Herbrechtingen ist sechs und die ältesten Mitglieder sind Jahrgang 1932. „Ein paar der ältesten sind nur noch passive Mitglieder und fördern den Verein finanziell, aber wir haben einige, die noch mit Mitte 80 auf dem Platz stehen und spielen.“ Ein weiterer Reiz am Tennis sei für ihn, dass man sich für eine Trainingseinheit eben nur mit einer Person treffen muss und keine Mannschaft organisieren muss.
Tennis jedem zugänglich machen
Lange hatte Tennis den Ruf, ein elitärer, weil teurer Sport zu sein. „Vielleicht ist das noch in den Köpfen drin, aber das ist lange her“, sagt Greiner. Dass die Mitgliedschaft in Tennisvereinen früher teuer war, lag daran, dass jeder über eine Bauumlage an den Kosten für die Clubhäuser und Plätze beteiligt wurde. Kann sich Tennis also heute jeder leisten? „Unter den Clubs gibt es große Tarifunterschiede und auch ein Stadt-Land-Gefälle“, sagt Greiner. „Wir sind einer der günstigsten Tennisvereine im Landkreis.“ Es sei ihr Ansatz, Tennis jedem zugänglich zu machen. „Am Tennis verdienen wir nichts, unsere Einnahmequelle sind die Mitgliedsbeiträge und die setzen wir ein, um die Tarife finanziell zu fördern und günstiger gestalten zu können.“
Greiner ist seit 2001 der Stellvertreter des Vorsitzenden Denis Fritz. „Die Zusammenarbeit im Vorstand und im Verein ist toll“, lobt Greiner. „Ohne die ehrenamtliche Arbeit von Jugendwart, Kassiererin, Platz- und Vergnügungswart und Schriftführer wäre es schlichtweg nicht möglich, einen Verein zu führen.“
Das Jubiläum am 7. und 8. September
Auch dieser Zusammenhalt soll bei der 50-Jahre-TCH-Feier am Samstag, 7. September, und am Sonntag, 8. September, im Anton-Bruckner-Weg 23 gefeiert werden. Am Samstag finden die zweiten Herbie-Doppel-Opens (Damen-, Herrendoppel oder mixed) statt. „Anfänger, Fortgeschrittene oder Wiedereinsteiger sind willkommen“, sagt Greiner. Im Anschluss findet die Jubiläumsparty statt. Am Sonntag starten dann um 11 Uhr der erste Herbie-U10/U12-Teamwettbewerb für Kinder. Für beide Wettbewerbe kann man sich noch anmelden. Per E-Mail an tc-herbrechtingen@web.de oder bei Fabian Greiner unter Tel. 0160.7011934.