Wie Milch und Mehl aus Eselsburg zum Kunden nach Hause kommen
Trotz schwieriger Zeiten für viele Verbraucher ist man beim Eselsburger Hofladen und beim Milchmobil positiv gestimmt. „Man spart halt leider zuerst am Essen“, meint Christoph Bosch. Gemeinsam mit seiner und zwei weiteren Familien bildet Bosch die Eselsburger Biotal-Hofgemeinschaft.
„Nach Corona hat der Verkauf ein bisschen abgenommen“, sagt Bosch. Auch das Milchmobil, das Milchprodukte vom eigenen Hof und anderen Betrieben ein bis zweimal die Woche bis vor die Haustür bringt, verzeichne schwankende Nachfrage. Der eigene Hofladen, geöffnet direkt vor Corona im Jahr 2019, ist dennoch bei Einheimischen und Touristen gern gesehen. Während der Pandemie hatte der Hofladen eine steigende Nachfrage erlebt.
Lieber Regional und Bio als Billig-Supermarkt
Unterm Strich ist der Eselsburger Landwirt zufrieden mit den bisherigen Zahlen des Jahres und blickt gespannt in die Zukunft. Denn auch in schwierigen Zeiten bleiben sich die Eselsburger selbst treu. Weiterhin wird hier nämlich auf das altbewährte Erfolgskonzept gesetzt: eigener Anbau, eigener Boden und regionaler Einkauf. Die Eselsburger Biotal-Hofgemeinschaft bietet neben den eigenen Produkten auch Produkte von überregionalen Partnerhöfen und Betrieben im Umkreis von 70 Kilometern sowie Ware eines Großhändlers, dazu zählen unter anderem Äpfel vom Bodensee.
Die drei Herkunftskategorien sind im Hofladen leicht zu unterscheiden, da sie farblich auf den Preisschildern getrennt wurden. Mehrere Artikel, zum Beispiel Hirse, werden in einer Erzeugergemeinschaft mit anderen Betrieben hergestellt. Ganz wichtig ist Landwirt Bosch der Umgang mit dem Boden:
„Bei begrenzten Ressourcen denkt man immer an Erdöl, doch auch ein gesunder Boden ist eine sehr begrenzte Ressource.”
Christoph Bosch, Landwirt
Für Bosch hat der Standort im Eselsburger Tal seine Vorteile. Das Naturschutzgebiet, das die Höfe umgibt, biete viel Raum, um Hand in Hand mit der Natur zu arbeiten. Natürlich hat der Standort auch negative Seiten. „Wir müssen halt immer den Berg hochlaufen“, sagt Bosch und schmunzelt. In naher Zukunft spielen die Betreiber der Hofgemeinschaft mit dem Gedanken die hofeigene Molkerei auszubauen. Genaue Pläne gibt es bislang jedoch noch nicht.