Wo der Frühling auch einen Sommer hat

Der Frühling ist längst vorbei. Aber der Sommer kommt ja vielleicht noch einmal zurück. Dann kann man endlich mal wieder in den Garten, ohne sich dabei nasse Füße zu holen. Genau darauf hofft man auch beim Verein „Liederfrühling“, der am Samstag, 9. September, in Herbrechtingen sein Sommerkonzert bestreiten wird. Und zwar ab 18 Uhr im Garten des Heimatmuseums.

Sommerkonzert des Liederfrühlings? Das klingt womöglich ein wenig kompliziert. Als ob einem die Jahreszeiten durcheinandergerieten. In etwa so, wie dieser nun bereits beinahe hinter uns liegende August mitunter den Eindruck eines Herbstmonats machte. Aber das ist Meteorologie. Und wir reden ab sofort von Musik.

Die Ohrwurmgarantie

Die ist das, was den „Liederfrühling“ ausmacht. Und dieser wiederum, das dürfte halbwegs bekannt sein, ist ein Festival. Eines, das sich dem Kunstlied verschrieben hat und 2019 zum ersten Mal auf den Plan getreten war. In Herbrechtingen. Inzwischen wird in Heidenheim konzertiert. Inzwischen aber hat der „Liederfrühling“, wenn man so will, auch eine vorwiegend heitere Abteilung eröffnet, die sich um Schlager, Chansons und dergleichen kümmert, als Open-Air konzipiert und deshalb etwas für den Sommer ist. Das Sommerkonzert, genau. Und mit diesem wiederum lässt sich der „Liederfrühling“ in der Stadt seines Ursprungs hören. In Herbrechtingen.

Im Mittelpunkt des Sommerkonzert dieses Jahres sehen französische Chansons. Im Programm finden sich die Namen von Edith Piaf, Jaques Brel oder Mireille Mathieu und Klassiker wie „Je ne regrette rien“, „La vie en rose“ oder „Ne me quitte pas“. Keine Angst vor Frankreich also. Aber selbst wer solche habe sollte, muss nicht zwangsläufig draußen bleiben am 9. September. Im idyllisch an der Brenz gelegenen und mit viel Atmosphäre wuchernden Garten des Heimatmuseums wird keineswegs nur französisch gesungen. Die Sopranistin Theresa Maria Romes, ihres Zeichens Initiatorin und Prinzipalin des „Liederfrühling“, hat auch zahlreiche Lieder aufs Programm gesetzt, deren deutsche Fassungen berühmt geworden sind, etwa Schlager wie „Mein Ideal“ oder, noch einmal eine andere Kragenweite, den bekannten Jazzstandard „Autumn Leaves“. Theresa Maria Romes verspricht musikalische Kurzweil und Abwechslung. Und: „Niemand wird ohne Ohrwurm nach Hause gehen.“ Na dann . . .

Apropos Theresa Maria Romes. Die gebürtige Sontheimerin hat sich inzwischen beruflich noch breiter aufgestellt und ist nun auch Musikschulleiterin. Und zwar in Volkach bei Würzburg, wo sie am morgigen Freitag ihren ersten Arbeitstag im neuen Amt absolvieren wird. Die Aufgabe ist mit einer 60-Prozent-Stelle verbunden, weshalb die Sopranistin auch weiterhin Sängerin sein, ihre diversen Festivals leiten und im freien Engagement in Sachen Oper oder Operette sein kann. Freilich: Gesangsunterricht an der Musikschule in Heidenheim kann sie zu ihrem großen Bedauern künftig keinen mehr erteilen.

Das Wetter

Doch zurück nach Herbrechtingen. Dort wird Theresa Maria Romes am 9. September nicht allein vors Publikum treten. Mit von der Partie sein und die Abteilung Gesang komplettieren wird der Bariton Uli Bützer. Und dann ist da noch die Band: mit Pianistin Jieun Baek, Gitarrist Hubert Steiner, Akkordeonist Kevin Bernard und Schlagzeuger Andreas Pickel.

Reden wir zum guten Schluss noch einmal übers Wetter. Sollte dieses dem Sommerkonzert die nasse Schulter zeigen, dann wird nicht im Garten des Heimatmuseums, sondern im nahe gelegenen Albrecht-Bengel-Gemeindehaus musiziert. Die Entscheidung, wo man sich treffen wird, fällt bereits am Tag vor dem Konzert und wird im Internet auf www.liederfruehling.de bekanntgegeben.