Erneuerbare Energien

Wo E.ON einen weiteren Solarpark entlang der A 7 plant

Der Energieversorger E.ON plant entlang der A 7 eine weitere Freiflächen-PV-Anlage bei Eselsburg. 2025 soll das Vorhaben umgesetzt werden.

Die Arbeiten am Solarpark auf Hürbener Gemarkung, direkt östlich an die A 7 angrenzend, haben schon begonnen. Jetzt wurde bekannt, dass der Energieversorger E.ON auf der gegenüberliegenden Seite der Autobahn bei Eselsburg eine weitere Freiflächen-PV-Anlage plant. Davon wurde der Herbrechtinger Ausschuss für Umwelt, Bauwesen und Verkehrsangelegenheiten (UBV) am Donnerstag in Kenntnis gesetzt.

„Ein privilegiertes Vorhaben“

Die Idee von E.ON, an dieser Stelle einen Solarpark zu errichten, ist nicht neu. Bereits 2021 wurde vom Unternehmen ein Antrag auf Ausweisung der Fläche gestellt. Dem stand der Gemeinderat seinerzeit kritisch gegenüber, führte Dieter Frank vom Fachbereich Bau am Donnerstag aus. „In der Zwischenzeit wurde die Gesetzeslage im Erneuerbare-Energien-Gesetz aber dahingehend verändert, dass in einem Korridor von 500 Metern Breite entlang von Autobahnen und Bahngleisen Solaranlagen grundsätzlich zu genehmigen sind. Die ersten 200 Meter davon sind sogar privilegiert, das heißt ohne Bebauungsplan genehmigungsfähig.“ E.ON plant einen 120 Meter breiten Solarpark direkt angrenzend an die Autobahn. Ein gemeindlicher Grundsatzbeschluss aus dem Jahr 2022 gegen Freiflächen-PV-Anlagen auf Gemarkung Herbrechtingen greife hier also nicht, da es sich beim Vorhaben von E.ON um ein privilegiertes Vorhaben gemäß Baugesetzbuch handelt.

Entlang der A 7 verlaufe an der Stelle eine Stromleitung, so Frank. „Das macht es für E.ON natürlich noch interessanter, weil man den Strom direkt ins Netz einspeisen kann.“ 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde Strom wird die Stadt erhalten. „Das ist eine freiwillige Maßnahme, um die Akzeptanz solcher Solarparks zu erhöhen, und wurde uns von E.ON bereits mündlich zugesagt.“ Laut E.ON soll im Herbst ein Bauantrag eingereicht werden und die Umsetzung des Solarparks mit 5,2 Megawatt Leistung 2025 erfolgen.

Gemeinderäte reagieren kritisch

Die Reaktionen aus dem UBV-Ausschuss zu den Plänen von E.ON waren erneut kritisch. Martin Müller sprach etwa davon, dass man sich vor Ort verarscht fühle. „Wir haben Unternehmen und Landwirte, die auf ihren Dächern PV installieren wollen und das ist nicht möglich, weil die Netzkapazität nicht ausreicht. Das passt einfach nicht zusammen.“ Der Politik sei der Umstand bewusst, so Dieter Frank. In den kommenden Jahren würden Milliarden in den Ausbau der Regionalnetze investiert, allerdings dauere es fünf bis zehn Jahre, bis dieser Schritt erreicht sei.

Solarenergie bei der Deponie Kätzental

Im Rahmen der Teilfortschreibung Solarenergie beschäftigt sich auch der Regionalverband mit dem Thema. „Die Kommunen wurden aufgefordert, den aktuellen Stand zu bestehenden und in Planung befindlicher Freiflächen-PV-Vorhaben zu melden“, Frank. Die Stadt habe, wie bereits 2023 im Rahmen der Gesamtfortschreibung des Regionalplans 2035, die Deponie Kätzental für eine spätere FF-PV-Anlage gemeldet. Allerdings soll die Erddeponie nach aktuellem Stand noch 25 bis 30 Jahre betrieben werden. „Ob wir also noch erleben, dass dort Solaranlagen installiert werden, ist fraglich“, so Frank.

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