Legionellen verursachen beim Menschen unterschiedliche Krankheitsbilder, von grippeartigen Beschwerden bis zu schweren Lungenentzündungen. Deshalb wurde das Therapiebad der Pistoriusschule im Januar 2022 umgehend geschlossen, als die Keime nachgewiesen wurden.
Der Befall war hartnäckig. Nachdem unter anderem Dichtungen, Absperrklappen und Rohre ausgetauscht sowie Spülungen mit Chlor und Wasserstoffperoxid vorgenommen wurden, wurden bei einer Probenentnahme noch immer Legionellen nachgewiesen. Fündig wurde man schließlich im Aktivkohlefilter. „Die Aktivkohle wurde daraufhin ausgetauscht, der Behälter wurde grundlegend gereinigt und mit entsprechenden Schutzmaßnahmen aufbereitet“, beschreibt Tobias Mayer, Pressesprecher im Landratsamt. Der Landkreis ist Träger der Pistoriusschule.
Halbjährlich werden Proben entnommen
Seit Ende September kann das zehn auf sechs Meter große Schwimmbecken nun bereits wieder für den therapeutischen Schwimmunterricht der Schülerinnen und Schüler genutzt werden. Zu deren Sicherheit wird das Wasser derzeit halbjährlich durch das Gesundheitsamt beprobt. „Sollten in den nächsten Proben weiterhin keine Legionellen festgestellt werden, wird die Untersuchung wieder auf einmal jährlich reduziert“, so Mayer.
Zur Legionellen-Belastung geführt haben wohl die andauernden Schließungen während der Corona-Pandemie sowie ein späterer Wasserschaden im April 2022, in dessen Folge Schmutzwasser in die Schwimmbadtechnik eingetreten war. Die Belastung wäre laut dem Landratsamt in einem normalen Freizeitbad gemäß Din-Norm zulässig gewesen, da es sich aber um ein Therapiebad handelt, dürfen keine Legionellen nachweisbar sein – weder im Beckenwasser noch in den Filteranlagen.
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