Es sollte ein schönes Wochenende im Allgäuer und Tiroler Schnee werden, doch es kam anders: In der Nacht vom 20. auf den 21. Januar sind am Günzburger Bahnhof ein Reise- und ein Linienbus komplett ausgebrannt. Ein weiterer Bus und die Halle wurden stark beschädigt.
Der Reisebus war vom Ski- und Sportverein (SSV) Hermaringen für eine Skiausfahrt mit Skikurs für Kinder und Erwachsene gemietet worden. Und weil man sowohl Samstag am Söllereck im Allgäu als auch Sonntag in Bergwang in Tirol Skifahren wollte, haben die 46 Teilnehmerinnen und Teilnehmer große Teile ihrer Skiausrüstung über Nacht im Bus gelassen. „Die ist nun zerstört oder beschädigt“, sagt Anja Fetzer, Abteilungsleiterin der SSV-Skischule.
Betroffen ist alles, was im Bus verblieben ist: Helme, Hosen, Brillen, auch Skischuhe. „Das ist alles hinüber“, sagt Fetzer. Die Skier selbst waren nicht im Bus, sondern außen in einer Skibox am Heck des Busses verwahrt. „Ob die intakt und verwendbar sind, wissen wir noch nicht. Wir gehen davon aus, dass die Versicherung des Busunternehmens die Kosten für die Ausrüstung erstattet“, sagt Fetzer. Gewissheit habe man allerdings noch nicht.
Wer verleiht Skiausrüstung für Kinder?
Trotz dieses "verrückten Zwischenfalls" geht die Skisaison des SSV wie geplant weiter. "Die Lust am Skifahren ist bei unseren Mitgliedern ungetrübt", sagt Anja Fetzer. Und so soll auch am kommenden Wochenende erneut ein Skikurs im Allgäu stattfinden. „Da sind einige Mitglieder erneut dabei und wir wissen nicht, ob sie ihre Skier noch benutzen können oder sie bis dahin zurück haben.“ Deshalb möchte Fetzer einen Aufruf an die Hermaringer Dorfgemeinschaft starten: "Wenn jemand am Wochenende seine Skiausrüstung - explizit die für Kinder - nicht braucht, wäre es toll, wenn wir sie für den Skikurs ausleihen könnten." Kontakt per E-Mail an anja.fetzer@ssv-hermaringen.de
Mehr als eine Million Euro Schaden
Die Ermittlungen im Brandfall leitet die Kriminalpolizei Neu-Ulm. Laut der „Günzburger Zeitung“ geht die Polizei unter Einbeziehung eines Sachverständigen des Landeskriminalamts München derzeit von vorsätzlicher Brandstiftung aus, an der mutmaßlich drei Personen beteiligt waren. Die Polizei hofft auf Zeugenhinweise. Den Schaden an den Bussen und der Halle schätzt sie auf mehr als eine Million Euro. Personen wurden nicht verletzt.
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